Drei Tage verweilte Wladimir Putin Ende Mai in Usbekistan, und damit so lange wie vermutlich seit 2018 nicht mehr, wie die Zusammenstellung seiner Auslandsreisen auf Wikipedia nahelegt. Kremlsprecher Dmitrij Peskow erklärte dies mit der „umfangreichen Agenda“, die Putin mit seinem Amtskollegen Shavkat Mirziyoyev besprochen habe. Der Staatsbesuch im zentralasiatischen Land war die dritte Auslandsreise des Präsidenten nach seiner Wiederwahl im Frühjahr, was ebenfalls die Bedeutung des „strategischen Partners“ für Russland, wie Putin es formulierte, unterstreicht. Zuvor hatte er China und das „Bruderland“ Belarus besucht.
Trotz des starken wirtschaftlichen Wachstums seit Beginn des Jahrtausends ist Usbekistan ein armes Land. Sein Bruttoinlandsprodukt (BIP) betrug im vergangenen Jahr 91 Mrd. Dollar und entsprach damit dem von Bulgarien (102 Mrd. Dollar). Pro Kopf erwirtschaftete das Land mit 36 Millionen Einwohnern laut Weltbank-Daten 3600 Dollar. Damit liegt es knapp hinter den Philippinen und dem ärmsten Land Europas, der Republik Moldau.
Rosatom baut erstes Kernkraftwerk Zentralasiens
Unter den konkreten Vereinbarungen des Gipfeltreffens sticht ein Vertrag zum Bau des ersten Kernkraftwerks (AKW) in Zentralasien hervor. Der russische Staatskonzern Rosatom will bereits dieses Jahr mit dem Bau einer kleinen Anlage beginnen, die aus sechs modularen Reaktoren bestehen soll. Die Technologie kommt bereits auf den neuesten russischen Eisbrechern zum Einsatz. Seit 2023 baut Rosatom in der sibirischen Region Jakutien das erste russische Kraftwerk mit den modularen Reaktoren.
Das geplante Kraftwerk in Usbekistan soll 2028 mit einer Gesamtleistung von 0,33 Gigawatt (GW) ans Netz gehen. Bereits 2018 hatten beide Länder den Bau eines traditionellen, großen AKW mit einer Leistung von 2,4 GW vereinbart. Doch seitdem hat es keinen Fortschritt bei dem Vorhaben gegeben, wie Energieminister Jurabek Mirzamakhmudov vor einem Jahr feststellte. Als Grund für das Zögern der Usbeken wird u. a. die Sorge vor einer „strategischen Abhängigkeit“ von Russland vermutet. Gegen die Kernkraft spricht auch das Erdbebenrisiko von im seismisch aktiven Zentralasien. Für ihre Nutzung spricht wiederum, dass Usbekistan zu den fünf größten Uranlieferanten der Welt gehört, wie die World Nuclear Association in ihrem Länderprofil schreibt. Der Energieminister bezeichnete das große AKW als eine „ernsthafte Verpflichtung“, die Kleinkraftwerke stellten eine Alternative dazu dar. Priorität habe aber der Ausbau der erneuerbaren Energien, um das Energiedefizit im Land zu überwinden.
Russisches Gas gegen Energiedefizit
In den vergangenen Wintern, insbesondere 2023, ist Usbekistan von Energiekrisen erschüttert worden. Laut der Internationalen Energieagentur (IEA) deckt das Land 85% seines Energiebedarfs mit Erdgas, zu dessen Nettoexporteuren es traditionell zählte. Doch angesichts der wachsenden Bevölkerung und Wirtschaft sowie einer sinkenden eigenen Gasproduktion hat der eigene Verbrauch Vorrang. So halbierten sich die Exporte nach China, dem einzigen Abnehmer, 2023 nach usbekischen Angaben zum Vorjahr auf 520 Mio. Dollar. Zugleich öffnete sich Usbekistan erstmals für Gasimporte aus Russland. Zunächst wurde mit Gazprom die Lieferung von je 2,8 Mrd. Kubikmeter für zwei Jahre vereinbart. Russischen Medienberichten zufolge will Usbekistan die Liefermenge auf 11 Mrd. Kubikmeter pro Jahr erhöhen, und das zu niedrigeren Preisen als etwa die Türkei und China für das russische Gas zahlen. Experten vermuten, dass Usbekistan mit den Importen auch seine lukrativen Lieferverträge nach China erfüllen will, was angesichts des eigenen Defizits immer schwieriger geworden sei.
Handelspartner China eilt davon
Keine Bewegung gab es beim Gipfeltreffen von Putin und Mirziyoyev in der Frage des Beitritts Usbekistans zur Eurasischen Wirtschaftsunion (EAWU), für den sich Russland seit Jahren einsetzt. Wie seine Nachbarländer Turkmenistan und Tadschikistan ist Usbekistan kein Mitglied der von Russland dominierten Freihandelszone. Die beiden anderen zentralasiatischen GUS-Länder, Kasachstan und Kirgisistan, gehören ihr hingegen an, wie auch Belarus und Armenien.
Rosatom baut erstes Kernkraftwerk Zentralasiens
Unter den konkreten Vereinbarungen des Gipfeltreffens sticht ein Vertrag zum Bau des ersten Kernkraftwerks (AKW) in Zentralasien hervor. Der russische Staatskonzern Rosatom will bereits dieses Jahr mit dem Bau einer kleinen Anlage beginnen, die aus sechs modularen Reaktoren bestehen soll. Die Technologie kommt bereits auf den neuesten russischen Eisbrechern zum Einsatz. Seit 2023 baut Rosatom in der sibirischen Region Jakutien das erste russische Kraftwerk mit den modularen Reaktoren.
Das geplante Kraftwerk in Usbekistan soll 2028 mit einer Gesamtleistung von 0,33 Gigawatt (GW) ans Netz gehen. Bereits 2018 hatten beide Länder den Bau eines traditionellen, großen AKW mit einer Leistung von 2,4 GW vereinbart. Doch seitdem hat es keinen Fortschritt bei dem Vorhaben gegeben, wie Energieminister Jurabek Mirzamakhmudov vor einem Jahr feststellte. Als Grund für das Zögern der Usbeken wird u. a. die Sorge vor einer „strategischen Abhängigkeit“ von Russland vermutet. Gegen die Kernkraft spricht auch das Erdbebenrisiko von im seismisch aktiven Zentralasien. Für ihre Nutzung spricht wiederum, dass Usbekistan zu den fünf größten Uranlieferanten der Welt gehört, wie die World Nuclear Association in ihrem Länderprofil schreibt. Der Energieminister bezeichnete das große AKW als eine „ernsthafte Verpflichtung“, die Kleinkraftwerke stellten eine Alternative dazu dar. Priorität habe aber der Ausbau der erneuerbaren Energien, um das Energiedefizit im Land zu überwinden.
Russisches Gas gegen Energiedefizit
In den vergangenen Wintern, insbesondere 2023, ist Usbekistan von Energiekrisen erschüttert worden. Laut der Internationalen Energieagentur (IEA) deckt das Land 85% seines Energiebedarfs mit Erdgas, zu dessen Nettoexporteuren es traditionell zählte. Doch angesichts der wachsenden Bevölkerung und Wirtschaft sowie einer sinkenden eigenen Gasproduktion hat der eigene Verbrauch Vorrang. So halbierten sich die Exporte nach China, dem einzigen Abnehmer, 2023 nach usbekischen Angaben zum Vorjahr auf 520 Mio. Dollar. Zugleich öffnete sich Usbekistan erstmals für Gasimporte aus Russland. Zunächst wurde mit Gazprom die Lieferung von je 2,8 Mrd. Kubikmeter für zwei Jahre vereinbart. Russischen Medienberichten zufolge will Usbekistan die Liefermenge auf 11 Mrd. Kubikmeter pro Jahr erhöhen, und das zu niedrigeren Preisen als etwa die Türkei und China für das russische Gas zahlen. Experten vermuten, dass Usbekistan mit den Importen auch seine lukrativen Lieferverträge nach China erfüllen will, was angesichts des eigenen Defizits immer schwieriger geworden sei.
Handelspartner China eilt davon
Keine Bewegung gab es beim Gipfeltreffen von Putin und Mirziyoyev in der Frage des Beitritts Usbekistans zur Eurasischen Wirtschaftsunion (EAWU), für den sich Russland seit Jahren einsetzt. Wie seine Nachbarländer Turkmenistan und Tadschikistan ist Usbekistan kein Mitglied der von Russland dominierten Freihandelszone. Die beiden anderen zentralasiatischen GUS-Länder, Kasachstan und Kirgisistan, gehören ihr hingegen an, wie auch Belarus und Armenien.
Dessen ungeachtet verkündeten die beiden Präsidenten das Ziel, den gegenseitigen Handel bis zum Ende des Jahrzehnts zu verdreifachen. Russland war traditionell der mit Abstand wichtigste Handelspartner Usbekistans. Seit 2014 teilt es sich die Spitzenposition mit China, wie die Außenhandelsdaten des usbekischen Statistikamts Uzstat zeigen. Das bilaterale Handelsvolumen mit China erhöhte sich in den vergangenen beiden Jahren um insgesamt 85% gegenüber 2021 auf 13,8 Mrd. Dollar, während der Russlandhandel um 35% auf 10,2 Mrd. Dollar zulegte. Die EU-Länder kamen 2023 zusammen auf 6 Mrd. Dollar. Der usbekische Außenhandel insgesamt machte in dieser Zeit einen Sprung um 51% auf 63,5 Mrd. Dollar. Im Handelsbericht von Uzstat für 2023 wird deutlich, dass das Wachstum des China-Handels ausschließlich durch steigende Importe nach Usbekistan getrieben wurde, auf die 82% des bilateralen Handelsvolumens entfielen.
Im Handel mit Russland verlief die Entwicklung ausgeglichener. 2021 betrug der Anteil der Importe nach Usbekistan am Gesamthandel 72%, 2023 fiel er auf 66,5% und stieg im Zeitraum Januar bis Mai 2024 wieder auf knapp 72%. Mit Importen von 3,3 Mrd. Dollar blieb Russland im vergangenen Jahr der größte Abnehmer für die usbekischen Exporte, vor China. Dieses bezog Waren im Wert von 2,5 Mrd. Dollar, bei denen es sich traditionell größtenteils um Baumwolle, Gold und Uran handelt. Weitere große Abnehmer waren Kasachstan (1,37 Mrd. Dollar) und die Türkei (1,25 Mrd. Dollar).
Insbesondere 2022 hatten die usbekischen Ausfuhren nach Russland einen Sprung von 51% gegenüber dem Vorjahr gemacht. Im Westen wurde dies als Indiz dafür angesehen, dass über Usbekistan vom Westen sanktionierte Güter nach Russland gelangen. Im vergangenen Jahr hat sich der Exportboom laut der offiziellen usbekischen Statistik mit einem Anstieg von lediglich 5% nicht fortgesetzt. Der Verdacht, dass Usbekistan und seine Nachbarländer von russischen Importeuren als Sanktions-Schlupflöcher genutzt werden, bleibt aber bestehen. Im Februar berichtete zum Beispiel das deutsche ifo Institut über Auffälligkeiten bei den Exporten nach Russland 2023 in einigen eng gefassten Warengruppen wie Chloraten und bestimmten Textilfasern, ohne jedoch konkrete Handelsvolumina anzuführen.
Insbesondere 2022 hatten die usbekischen Ausfuhren nach Russland einen Sprung von 51% gegenüber dem Vorjahr gemacht. Im Westen wurde dies als Indiz dafür angesehen, dass über Usbekistan vom Westen sanktionierte Güter nach Russland gelangen. Im vergangenen Jahr hat sich der Exportboom laut der offiziellen usbekischen Statistik mit einem Anstieg von lediglich 5% nicht fortgesetzt. Der Verdacht, dass Usbekistan und seine Nachbarländer von russischen Importeuren als Sanktions-Schlupflöcher genutzt werden, bleibt aber bestehen. Im Februar berichtete zum Beispiel das deutsche ifo Institut über Auffälligkeiten bei den Exporten nach Russland 2023 in einigen eng gefassten Warengruppen wie Chloraten und bestimmten Textilfasern, ohne jedoch konkrete Handelsvolumina anzuführen.
Laut dem staatlichen usbekischen Wirtschaftsforschungsinstitut CERR bestanden die usbekischen Exporte nach Russland 2023 zu mehr als 40% aus Baumwolle und Textilien, für die Russland der mit Abstand wichtigste Abnehmer im Ausland ist. Außerdem lieferte Usbekistan Obst und Gemüse sowie Maschinen und Fahrzeuge. Gold spielt im Handel mit Russland offenbar keine Rolle, obwohl es mit einem Anteil von mehr als 40% an den gesamten Ausfuhren das wichtigste Exportgut Usbekistans ist. Die wichtigsten Importgüter aus Russland waren Metallprodukte, auf die 22% der Einfuhren entfielen, Öl und Gas (19%), Lebensmittel (14%), Kunststoffe (13%) und Holz (12%).
Hauptziel für russische Investitionen
Die von den Mitgliedern der EAWU getragene Eurasische Entwicklungsbank (EDB) gibt in ihrem aktuellen Investitionsbericht den Bestandswert der russischen Direktinvestitionen (FDI) in Usbekistan im 1. Halbjahr 2023 mit 9,3 Mrd. Dollar an, was einem Fünftel der russischen FDI weltweit entsprach. Mehr seien es nur in Kasachstan mit 13 Mrd. Dollar. Bei Weitem der größte russische Einzelinvestor ist laut dem EDB-Bericht der private Ölkonzern Lukoil mit rund 8 Mrd. Dollar. Es folgt der staatliche Gaskonzern Gazprom mit 476 Mio. Dollar. 91,5% der russischen FDI entfallen auf vier Öl- und Gasförderprojekte.
Hauptziel für russische Investitionen
Die von den Mitgliedern der EAWU getragene Eurasische Entwicklungsbank (EDB) gibt in ihrem aktuellen Investitionsbericht den Bestandswert der russischen Direktinvestitionen (FDI) in Usbekistan im 1. Halbjahr 2023 mit 9,3 Mrd. Dollar an, was einem Fünftel der russischen FDI weltweit entsprach. Mehr seien es nur in Kasachstan mit 13 Mrd. Dollar. Bei Weitem der größte russische Einzelinvestor ist laut dem EDB-Bericht der private Ölkonzern Lukoil mit rund 8 Mrd. Dollar. Es folgt der staatliche Gaskonzern Gazprom mit 476 Mio. Dollar. 91,5% der russischen FDI entfallen auf vier Öl- und Gasförderprojekte.
Unter den insgesamt 14.200 ausländischen Unternehmen, die zum 1. April in Usbekistan tätig waren, bilden russische nach wie vor mit mehr als 3000 die größte Gruppe. Allerdings holen die Chinesen auch hier schnell auf. Seit September 2022 stieg die Zahl ihrer Unternehmen in Usbekistan um 500 auf 2500, während der russische Zuwachs in diesem Zeitraum nur 250 betrug.
Das usbekische Statistikamt erfasst die ausländischen Direktinvestitionen nur zusammen mit Krediten aus dem Ausland. Demnach hat Russland von 2000 bis 2023 umgerechnet 9,8 Mrd. Dollar im Land investiert. Eine Analyse der Uzstat-Tabelle ergibt, dass die EU-Länder zusammen auf 5,7 Mrd. Dollar kommen, wobei fast die Hälfte davon Investitionen und Kredite aus Deutschland waren. Größter Geldgeber war jedoch China mit akkumulierten 13 Mrd. Dollar an Investitionen und Krediten. Auch 2023 lag die Volksrepublik mit jährlichen Zuflüssen nach Usbekistan in Höhe von 3,9 Mrd. Dollar vor Russland mit 2,2 Mrd. Dollar. 2022 kamen beide Länder auf je rund 1,48 Mrd. Dollar.
Das usbekische Statistikamt erfasst die ausländischen Direktinvestitionen nur zusammen mit Krediten aus dem Ausland. Demnach hat Russland von 2000 bis 2023 umgerechnet 9,8 Mrd. Dollar im Land investiert. Eine Analyse der Uzstat-Tabelle ergibt, dass die EU-Länder zusammen auf 5,7 Mrd. Dollar kommen, wobei fast die Hälfte davon Investitionen und Kredite aus Deutschland waren. Größter Geldgeber war jedoch China mit akkumulierten 13 Mrd. Dollar an Investitionen und Krediten. Auch 2023 lag die Volksrepublik mit jährlichen Zuflüssen nach Usbekistan in Höhe von 3,9 Mrd. Dollar vor Russland mit 2,2 Mrd. Dollar. 2022 kamen beide Länder auf je rund 1,48 Mrd. Dollar.
Abhängig von Russland-Diaspora
Während sich im Außenhandel und bei den Investitionen China zunehmend zum wichtigsten Partner Usbekistans entwickelt, bleibt das Land bei der Arbeitsmigration in hohem Maße von Russland abhängig. Das usbekische Arbeitsministerium zählte Ende 2023 insgesamt 2 Mio. im Ausland beschäftigte Usbeken, 1,2 Mio. von ihnen in Russland. Das Nachbarland Kasachstan folge mit knapp 192.000 Menschen auf dem zweiten Platz, wie der UN-Migrationsbericht für Ende 2023 anführt.
Für Usbekistan stellt die Arbeitsdiaspora eine wichtige Einnahmequelle dar. Laut dem aktuellen Migrationsbericht der Weltbank überwiesen Usbeken im vergangenen Jahr 13,9 Mrd. Dollar aus dem Ausland in ihre Heimat, was 15,3% des Bruttoinlandsprodukts (BIP) Usbekistans entsprach. Nach dem Volumen der Rücküberweisungen belegte das Land weltweit den 19. und nach ihrem BIP-Anteil den 39. Platz. 2022 hatte das Land auf diese Weise sogar 16,7 Mrd. Dollar eingenommen, was der höchste Wert seiner Geschichte war. Davor war das Volumen langsamer von 6 Mrd. Dollar im Jahr 2012 auf 9 Mrd. Dollar 2021 gestiegen.
Während sich im Außenhandel und bei den Investitionen China zunehmend zum wichtigsten Partner Usbekistans entwickelt, bleibt das Land bei der Arbeitsmigration in hohem Maße von Russland abhängig. Das usbekische Arbeitsministerium zählte Ende 2023 insgesamt 2 Mio. im Ausland beschäftigte Usbeken, 1,2 Mio. von ihnen in Russland. Das Nachbarland Kasachstan folge mit knapp 192.000 Menschen auf dem zweiten Platz, wie der UN-Migrationsbericht für Ende 2023 anführt.
Für Usbekistan stellt die Arbeitsdiaspora eine wichtige Einnahmequelle dar. Laut dem aktuellen Migrationsbericht der Weltbank überwiesen Usbeken im vergangenen Jahr 13,9 Mrd. Dollar aus dem Ausland in ihre Heimat, was 15,3% des Bruttoinlandsprodukts (BIP) Usbekistans entsprach. Nach dem Volumen der Rücküberweisungen belegte das Land weltweit den 19. und nach ihrem BIP-Anteil den 39. Platz. 2022 hatte das Land auf diese Weise sogar 16,7 Mrd. Dollar eingenommen, was der höchste Wert seiner Geschichte war. Davor war das Volumen langsamer von 6 Mrd. Dollar im Jahr 2012 auf 9 Mrd. Dollar 2021 gestiegen.
Der entscheidende Faktor für die Dynamik sind die Überweisungen aus Russland. Laut der Zentralbank Usbekistans beliefen sie sich 2023 auf 8,6 Mrd. Dollar, nach 14,7 Mrd. im Vorjahr. Den ungewöhnlich hohen Wert 2022 erklärte die Zentralbank mit dem Erstarken des Rubels gegenüber dem US-Dollar und den russischen Kapitalverkehrsbeschränkungen. Sie hätten zu einem Umstieg auf „offizielle Kanäle“ für Geldtransfers geführt.
Seit dem Rekordjahr 2022 sank der russische Anteil an den gesamten Rücküberweisungen nach Usbekistan von 87% auf 78% im vergangenen Jahr und im 1. Quartal 2024 weiter auf 68%. Von 2019 bis 2021 hatte er bei etwa 50% gelegen. Den Rückgang ab 2023 erklärte die Weltbank mit der Abwertung des Rubels und der Inflation in Russland.
Außerdem habe sich die Zahl der usbekischen Migranten in den russischen Regionen verringert, schreiben die Analysten, ohne Details zu nennen. Einen weiteren Grund sehen Beobachter in der Verschärfung der Migrationspolitik im vergangenen Jahr. Zum Beispiel haben einige Regionen Beschäftigungsverbote für Ausländer etwa als Taxifahrer, in Restaurants und im Einzelhandel erlassen. Der Terroranschlag von Moskau im März hat diese Entwicklung noch verstärkt. Usbekische Offizielle betonen dagegen die gute wirtschaftliche Entwicklung im eigenen Land, die immer mehr Menschen zur Rückkehr bewege. So habe ein Bauboom zu einem Anstieg der Gehälter in der heimischen Branche auf 500 bis 600 Dollar pro Monat geführt, womit sich eine Migration nach Russland nicht mehr lohne, erklärte ein Vertreter des usbekischen Arbeitsministeriums.
Auf die usbekische Diaspora angewiesen ist angesichts des sich zuspitzenden Arbeitermangels auch Russland selbst. Von den insgesamt rund 7,6 Mio. Arbeitsmigranten, die sich Anfang 2024 vorübergehend oder dauerhaft in Russland aufhielten, stellten Usbeken mit 1,6 Mio. Menschen die größte Gruppe dar, gefolgt von den Tadschiken mit 1,3 Mio., schätzt die Wirtschaftszeitung Vedomosti. Bürger beider Länder benötigen zwar kein Arbeitsvisum in Russland, müssen jedoch Arbeitserlaubnisse, sogenannten Patente, beantragen, da Usbekistan und Tadschikistan nicht Mitglied der EAWU sind. Das haben im vergangenen Jahr 1,2 Mio. Usbeken getan, 12% weniger als im Vorjahr.
Seit dem Rekordjahr 2022 sank der russische Anteil an den gesamten Rücküberweisungen nach Usbekistan von 87% auf 78% im vergangenen Jahr und im 1. Quartal 2024 weiter auf 68%. Von 2019 bis 2021 hatte er bei etwa 50% gelegen. Den Rückgang ab 2023 erklärte die Weltbank mit der Abwertung des Rubels und der Inflation in Russland.
Außerdem habe sich die Zahl der usbekischen Migranten in den russischen Regionen verringert, schreiben die Analysten, ohne Details zu nennen. Einen weiteren Grund sehen Beobachter in der Verschärfung der Migrationspolitik im vergangenen Jahr. Zum Beispiel haben einige Regionen Beschäftigungsverbote für Ausländer etwa als Taxifahrer, in Restaurants und im Einzelhandel erlassen. Der Terroranschlag von Moskau im März hat diese Entwicklung noch verstärkt. Usbekische Offizielle betonen dagegen die gute wirtschaftliche Entwicklung im eigenen Land, die immer mehr Menschen zur Rückkehr bewege. So habe ein Bauboom zu einem Anstieg der Gehälter in der heimischen Branche auf 500 bis 600 Dollar pro Monat geführt, womit sich eine Migration nach Russland nicht mehr lohne, erklärte ein Vertreter des usbekischen Arbeitsministeriums.
Auf die usbekische Diaspora angewiesen ist angesichts des sich zuspitzenden Arbeitermangels auch Russland selbst. Von den insgesamt rund 7,6 Mio. Arbeitsmigranten, die sich Anfang 2024 vorübergehend oder dauerhaft in Russland aufhielten, stellten Usbeken mit 1,6 Mio. Menschen die größte Gruppe dar, gefolgt von den Tadschiken mit 1,3 Mio., schätzt die Wirtschaftszeitung Vedomosti. Bürger beider Länder benötigen zwar kein Arbeitsvisum in Russland, müssen jedoch Arbeitserlaubnisse, sogenannten Patente, beantragen, da Usbekistan und Tadschikistan nicht Mitglied der EAWU sind. Das haben im vergangenen Jahr 1,2 Mio. Usbeken getan, 12% weniger als im Vorjahr.