Die jüngsten US-Sanktionen gegen russisches Uran könnten erhebliche Auswirkungen auf den globalen Kernbrennstoffmarkt haben, da Russland ein Drittel des weltweit gehandelten Urans exportiert. Die staatliche Rosatom Corporation verfolgt ehrgeizige Pläne, sowohl die inländische Kernenergiekapazität auszubauen als auch ihre internationale Präsenz zu erweitern, insbesondere in Asien, Afrika und Lateinamerika. Diese Projekte dienen nicht nur der Energieerzeugung, sondern auch als strategische Instrumente zur Festigung geopolitischer Allianzen.
Neue US-Sanktionen gegen russisches Uran
Am 13. Mai 2024 unterzeichnete US-Präsident Joe Biden ein Gesetz, das den Import von angereichertem Uran aus der Russischen Föderation in die Vereinigten Staaten verbietet. Diese Sanktion ist Teil einer breiteren Strategie, die darauf abzielt, die US-amerikanische Abhängigkeit von russischen Energiequellen zu verringern. Das Gesetz trat am 12. August 2024 in Kraft, enthält jedoch eine entscheidende Klausel: Bis Ende 2027 darf das US-Energieministerium in Ausnahmefällen weiterhin Uranimporte aus Russland genehmigen, falls es „keinen alternativen“ Verkäufer gibt oder die Lieferungen den „nationalen Interessen der Vereinigten Staaten“ entsprechen.
Russland lieferte 2023 etwa ein Viertel des in den USA benötigten Urans für rund 1,1 Mrd. Euro. Die amerikanische Centrus Energy Corporation, die auf angereichertes Uran angewiesen ist, erhielt eine Sondergenehmigung, weiterhin russisches Uran für den Zeitraum 2024–2025 zu kaufen. Diese Ausnahmeregelung ist notwendig, da Centrus keine eigenen Zentrifugen zur Urananreicherung betreibt und daher stark auf Importe angewiesen ist. Laut Aussagen von Centrus wird es bis mindestens Ende 2027 schwierig sein, auf russische Lieferungen vollständig zu verzichten.
Der Uranmarkt reagierte auf die neuen Sanktionen. Ende Juni 2024 stieg der Spotpreis für Uran im Jahresvergleich um 46% auf 54 Euro pro Kilogramm. Auch der Preis für langfristige Verträge stieg um 31% auf 35 Euro pro Kilogramm. Ähnlich verhielt es sich bei den Kosten für die Urananreicherung: Der Spotpreis stieg um 19% auf 158 Euro und die Preise für langfristige Anreicherungsverträge stiegen um 17% auf 144 Euro.
Die Herstellung von Kernbrennstoff ist ein komplexer und kapitalintensiver Prozess, der mehrere Schritte umfasst. Einer der wichtigsten Schritte ist die Umwandlung von natürlichem Uran in UF6 (Uranhexafluorid) und die anschließende Anreicherung in Zentrifugen, normalerweise auf 2-6% des Uran-235-Isotops. Dieses angereicherte Uran wird dann zur Herstellung von Brennstoff verwendet, der in Kernkraftwerken benötigt wird.
Trotz der neuen Sanktionen wird erwartet, dass das Verbot der Einfuhr von russischem Uran in die USA keine wesentlichen Veränderungen auf dem globalen Uranmarkt bewirken wird. Russische Experten wie Alexander Uvarov, Direktor des Branchenanalysten Atominfo Centers und Chefredakteur der Ressource atominfo.ru, sind der Ansicht, dass die US-Gesetzgebung Lücken lässt, die es ermöglichen weiterhin Uranimporte aus Russland zu tätigen. Laut dem Experten werden amerikanische Nuklearunternehmen, insbesondere Centrus, diese Lücken ausnutzen.
Am 13. Mai 2024 unterzeichnete US-Präsident Joe Biden ein Gesetz, das den Import von angereichertem Uran aus der Russischen Föderation in die Vereinigten Staaten verbietet. Diese Sanktion ist Teil einer breiteren Strategie, die darauf abzielt, die US-amerikanische Abhängigkeit von russischen Energiequellen zu verringern. Das Gesetz trat am 12. August 2024 in Kraft, enthält jedoch eine entscheidende Klausel: Bis Ende 2027 darf das US-Energieministerium in Ausnahmefällen weiterhin Uranimporte aus Russland genehmigen, falls es „keinen alternativen“ Verkäufer gibt oder die Lieferungen den „nationalen Interessen der Vereinigten Staaten“ entsprechen.
Russland lieferte 2023 etwa ein Viertel des in den USA benötigten Urans für rund 1,1 Mrd. Euro. Die amerikanische Centrus Energy Corporation, die auf angereichertes Uran angewiesen ist, erhielt eine Sondergenehmigung, weiterhin russisches Uran für den Zeitraum 2024–2025 zu kaufen. Diese Ausnahmeregelung ist notwendig, da Centrus keine eigenen Zentrifugen zur Urananreicherung betreibt und daher stark auf Importe angewiesen ist. Laut Aussagen von Centrus wird es bis mindestens Ende 2027 schwierig sein, auf russische Lieferungen vollständig zu verzichten.
Der Uranmarkt reagierte auf die neuen Sanktionen. Ende Juni 2024 stieg der Spotpreis für Uran im Jahresvergleich um 46% auf 54 Euro pro Kilogramm. Auch der Preis für langfristige Verträge stieg um 31% auf 35 Euro pro Kilogramm. Ähnlich verhielt es sich bei den Kosten für die Urananreicherung: Der Spotpreis stieg um 19% auf 158 Euro und die Preise für langfristige Anreicherungsverträge stiegen um 17% auf 144 Euro.
Die Herstellung von Kernbrennstoff ist ein komplexer und kapitalintensiver Prozess, der mehrere Schritte umfasst. Einer der wichtigsten Schritte ist die Umwandlung von natürlichem Uran in UF6 (Uranhexafluorid) und die anschließende Anreicherung in Zentrifugen, normalerweise auf 2-6% des Uran-235-Isotops. Dieses angereicherte Uran wird dann zur Herstellung von Brennstoff verwendet, der in Kernkraftwerken benötigt wird.
Trotz der neuen Sanktionen wird erwartet, dass das Verbot der Einfuhr von russischem Uran in die USA keine wesentlichen Veränderungen auf dem globalen Uranmarkt bewirken wird. Russische Experten wie Alexander Uvarov, Direktor des Branchenanalysten Atominfo Centers und Chefredakteur der Ressource atominfo.ru, sind der Ansicht, dass die US-Gesetzgebung Lücken lässt, die es ermöglichen weiterhin Uranimporte aus Russland zu tätigen. Laut dem Experten werden amerikanische Nuklearunternehmen, insbesondere Centrus, diese Lücken ausnutzen.
Unterschiedliche Arten von Uran
Uran ist ein schweres, silbrig glänzendes Metall und das schwerste natürliche Element, das auf der Erde in größeren Mengen vorkommt. Entdeckt wurde es 1789 von dem deutschen Chemiker Martin Heinrich Klaproth, der es nach dem kurz zuvor entdeckten Planeten Uranus benannte. Im Periodensystem der Elemente steht Uran an Stelle 92, was bedeutet, dass sein Atomkern 92 Protonen enthält.
Die wichtigsten natürlichen Uranformen sind Uran-234, Uran-235 und Uran-238. Über 99% des in der Natur vorkommenden Urans besteht aus Uran-238, das schwer spaltbar ist. Uran-235, das nur etwa 0,7% des natürlichen Urans ausmacht, ist jedoch von größtem Interesse für die Kernenergie, da es leicht spaltbar ist.
Die Spaltung von Uran-235 ist der zentrale Prozess, der in Kernkraftwerken genutzt wird, um Energie zu erzeugen. Durch den Einsatz von Zentrifugen kann der Anteil von Uran-235 im Uran erhöht werden, ein Prozess, der als Urananreicherung bekannt ist. Das Ergebnis dieses Prozesses, angereichertes Uran, enthält einen höheren Anteil an Uran-235 und ist somit besser für den Einsatz in Reaktoren geeignet.
Uran ist ein schweres, silbrig glänzendes Metall und das schwerste natürliche Element, das auf der Erde in größeren Mengen vorkommt. Entdeckt wurde es 1789 von dem deutschen Chemiker Martin Heinrich Klaproth, der es nach dem kurz zuvor entdeckten Planeten Uranus benannte. Im Periodensystem der Elemente steht Uran an Stelle 92, was bedeutet, dass sein Atomkern 92 Protonen enthält.
Die wichtigsten natürlichen Uranformen sind Uran-234, Uran-235 und Uran-238. Über 99% des in der Natur vorkommenden Urans besteht aus Uran-238, das schwer spaltbar ist. Uran-235, das nur etwa 0,7% des natürlichen Urans ausmacht, ist jedoch von größtem Interesse für die Kernenergie, da es leicht spaltbar ist.
Die Spaltung von Uran-235 ist der zentrale Prozess, der in Kernkraftwerken genutzt wird, um Energie zu erzeugen. Durch den Einsatz von Zentrifugen kann der Anteil von Uran-235 im Uran erhöht werden, ein Prozess, der als Urananreicherung bekannt ist. Das Ergebnis dieses Prozesses, angereichertes Uran, enthält einen höheren Anteil an Uran-235 und ist somit besser für den Einsatz in Reaktoren geeignet.
Russische Exporte in die USA
Russland hat sich in den vergangenen Jahrzehnten als einer der führenden Exporteure von Uran etabliert und die Staatsfirma Rosatom dominiert den globalen Markt. Im Jahr 2023 exportierte Russland etwa ein Drittel des weltweit gehandelten Urans, rund 2,5 Mrd.Euro. Die exportierte Menge blieb mit rund 1900 Tonnen relativ stabil.
Die USA sind einer der größten Abnehmer russischen Urans. Centrus Energy, der Marktführer bei Uran in den USA, deckt 24% seines Uranbedarfs durch Importe aus Russland. Laut dem Unternehmen ist es auch in den kommenden Jahren weiterhin auf russische Lieferungen angewiesen. Dies liegt vor allem daran, dass die USA in den letzten Jahrzehnten ihre eigene Uranproduktion stark reduziert haben. Nach dem Unfall im japanischen Kernkraftwerk Fukushima im Jahr 2011 sank der Uranpreis weltweit, was zur Schließung vieler Uranbergwerke in den USA führte. Entwicklungsprogramme für Zentrifugen wurden gestoppt und eine Umwandlungsanlage stillgelegt.
Interview mit Rafael Grossi
In einem Interview mit der russischen Tageszeitung Izvestia äußerte sich Rafael Grossi, der Generaldirektor der Internationalen Atomenergie-Organisation (IAEO), zu den möglichen Auswirkungen der US-Sanktionen auf den globalen Uranmarkt. Grossi betonte, dass die Sanktionen nicht sofort zu einer spürbaren Veränderung führen werden, da die internationale Lieferkette für Uran stark diversifiziert und Russland darin fest verankert ist. Er erklärte, dass viele Länder, insbesondere in Osteuropa, auf russische Kernbrennstoffe angewiesen sind, um ihre Druckwasserreaktoren sowjetischem Types zu betreiben. Diese Reaktoren sind für die Stromversorgung der Länder von entscheidender Bedeutung, da Kernenergie in einigen osteuropäischen Staaten bis zu 40% des gesamten Strombedarfs deckt.
Grossi wies darauf hin, dass die USA zwar versuchten, ihre lokale Produktion von angereichertem Uran zu steigern, dies jedoch angesichts der aktuellen Marktbedingungen und der bestehenden Abhängigkeiten von russischen Lieferungen eine große Herausforderung darstelle. Er betonte, dass die US-Regierung Maßnahmen ergreife, um die heimische Produktion zu fördern, doch diese Maßnahmen seienteuer und zeitaufwändig. Laut dem Italiener bleibt noch unklar, wie effektiv die Initiativen der Amerikaner sein werden, um ihre Abhängigkeit von russischem Uran zu verringern.
Russische Uranvorkommen
Russland verfügt über die viertgrößten Uranreserven der Welt, mit geschätzten 500.000 Tonnen förderbarem Uran. Diese Reserven sind jedoch nicht vollständig erschlossen, und ihre wirtschaftliche Nutzung ist begrenzt. Die World Nuclear Association (WNA) schätzt, dass bei einem Uranpreis von bis zu 130 US-Dollar pro Kilogramm etwa 6,1 Mio. Tonnen Uran weltweit wirtschaftlich gefördert werden könnten. Steigt der Preis auf 260 US-Dollar pro Kilogramm, könnte diese Menge auf 8 Mio. Tonnen anwachsen. Der aktuelle Marktpreis liegt jedoch darunter, was die Erschließung neuer Vorkommen wirtschaftlich weniger attraktiv macht.
Der globale Bedarf an Uran beträgt derzeit etwa 68.000 Tonnen pro Jahr, was bedeutet, dass die vorhandenen Reserven theoretisch mehrere Jahrzehnte lang ausreichen könnten. Seit 1945 wurden weltweit insgesamt etwa 3,2 Mio. Tonnen Uran gefördert, wobei Kanada mit 555.000 Tonnen die größte Menge produziert hat, gefolgt von den USA und der ehemaligen Sowjetunion mit jeweils fast 380.000 Tonnen.
Russland hat sich in den vergangenen Jahrzehnten als einer der führenden Exporteure von Uran etabliert und die Staatsfirma Rosatom dominiert den globalen Markt. Im Jahr 2023 exportierte Russland etwa ein Drittel des weltweit gehandelten Urans, rund 2,5 Mrd.Euro. Die exportierte Menge blieb mit rund 1900 Tonnen relativ stabil.
Die USA sind einer der größten Abnehmer russischen Urans. Centrus Energy, der Marktführer bei Uran in den USA, deckt 24% seines Uranbedarfs durch Importe aus Russland. Laut dem Unternehmen ist es auch in den kommenden Jahren weiterhin auf russische Lieferungen angewiesen. Dies liegt vor allem daran, dass die USA in den letzten Jahrzehnten ihre eigene Uranproduktion stark reduziert haben. Nach dem Unfall im japanischen Kernkraftwerk Fukushima im Jahr 2011 sank der Uranpreis weltweit, was zur Schließung vieler Uranbergwerke in den USA führte. Entwicklungsprogramme für Zentrifugen wurden gestoppt und eine Umwandlungsanlage stillgelegt.
Interview mit Rafael Grossi
In einem Interview mit der russischen Tageszeitung Izvestia äußerte sich Rafael Grossi, der Generaldirektor der Internationalen Atomenergie-Organisation (IAEO), zu den möglichen Auswirkungen der US-Sanktionen auf den globalen Uranmarkt. Grossi betonte, dass die Sanktionen nicht sofort zu einer spürbaren Veränderung führen werden, da die internationale Lieferkette für Uran stark diversifiziert und Russland darin fest verankert ist. Er erklärte, dass viele Länder, insbesondere in Osteuropa, auf russische Kernbrennstoffe angewiesen sind, um ihre Druckwasserreaktoren sowjetischem Types zu betreiben. Diese Reaktoren sind für die Stromversorgung der Länder von entscheidender Bedeutung, da Kernenergie in einigen osteuropäischen Staaten bis zu 40% des gesamten Strombedarfs deckt.
Grossi wies darauf hin, dass die USA zwar versuchten, ihre lokale Produktion von angereichertem Uran zu steigern, dies jedoch angesichts der aktuellen Marktbedingungen und der bestehenden Abhängigkeiten von russischen Lieferungen eine große Herausforderung darstelle. Er betonte, dass die US-Regierung Maßnahmen ergreife, um die heimische Produktion zu fördern, doch diese Maßnahmen seienteuer und zeitaufwändig. Laut dem Italiener bleibt noch unklar, wie effektiv die Initiativen der Amerikaner sein werden, um ihre Abhängigkeit von russischem Uran zu verringern.
Russische Uranvorkommen
Russland verfügt über die viertgrößten Uranreserven der Welt, mit geschätzten 500.000 Tonnen förderbarem Uran. Diese Reserven sind jedoch nicht vollständig erschlossen, und ihre wirtschaftliche Nutzung ist begrenzt. Die World Nuclear Association (WNA) schätzt, dass bei einem Uranpreis von bis zu 130 US-Dollar pro Kilogramm etwa 6,1 Mio. Tonnen Uran weltweit wirtschaftlich gefördert werden könnten. Steigt der Preis auf 260 US-Dollar pro Kilogramm, könnte diese Menge auf 8 Mio. Tonnen anwachsen. Der aktuelle Marktpreis liegt jedoch darunter, was die Erschließung neuer Vorkommen wirtschaftlich weniger attraktiv macht.
Der globale Bedarf an Uran beträgt derzeit etwa 68.000 Tonnen pro Jahr, was bedeutet, dass die vorhandenen Reserven theoretisch mehrere Jahrzehnte lang ausreichen könnten. Seit 1945 wurden weltweit insgesamt etwa 3,2 Mio. Tonnen Uran gefördert, wobei Kanada mit 555.000 Tonnen die größte Menge produziert hat, gefolgt von den USA und der ehemaligen Sowjetunion mit jeweils fast 380.000 Tonnen.
Größte Uran-Käufer und Produzenten
Die größten Importeure von Uran sind neben den USA Länder wie Frankreich und Großbritannien. Frankreich importierte im Jahr 2023 Uran im Wert von 1,7 Mrd. Euro, während Großbritannien Uran im Wert von 1,5 Mrd.Euro einführte. Deutschland verzeichnete einen Anstieg seiner Uranimporte um 25% auf 1,1 Mrd. Euro. Die größten Uranproduzenten weltweit sind Kanada, Australien und Kasachstan. Kanada hat seit 1945 insgesamt 555.000 Tonnen Uran gefördert und ist damit der weltweit führende Produzent. Australien verfügt über die größten Uranreserven der Welt und produziert jährlich große Mengen an Uran für den Export. Kasachstan hat in den letzten Jahren seine Uranproduktion erheblich gesteigert und ist heute einer der wichtigsten Lieferanten auf dem globalen Markt.
Russland hat ebenfalls bedeutende Uranvorkommen, konzentriert sich jedoch stärker auf die Anreicherung und den Export von Uran. Die russische Uranproduktion wird von der staatlichen Rosatom Corporation dominiert, die nicht nur in Russland, sondern auch international eine führende Rolle im Nuklearsektor spielt. Rosatom exportiert angereichertes Uran in zahlreiche Länder weltweit und hat damit eine strategisch wichtige Position auf dem globalen Energiemarkt.
China hat seine Uranexporte im Jahr 2023 drastisch erhöht, insbesondere in die USA. Es wurden 175 Tonnen angereichertes Uran im Wert von 285 Mio. Euro in die USA ausgeführt. Dies zeigt Chinas wachsende Bedeutung auf dem globalen Uranmarkt und die Diversifizierung seiner Exportmärkte. Auch kleinere Exporteure wie Schweden und Kasachstan melden steigende Exportmengen, was auf eine zunehmende Nachfrage nach angereichertem Uran weltweit hinweist.
Die größten Importeure von Uran sind neben den USA Länder wie Frankreich und Großbritannien. Frankreich importierte im Jahr 2023 Uran im Wert von 1,7 Mrd. Euro, während Großbritannien Uran im Wert von 1,5 Mrd.Euro einführte. Deutschland verzeichnete einen Anstieg seiner Uranimporte um 25% auf 1,1 Mrd. Euro. Die größten Uranproduzenten weltweit sind Kanada, Australien und Kasachstan. Kanada hat seit 1945 insgesamt 555.000 Tonnen Uran gefördert und ist damit der weltweit führende Produzent. Australien verfügt über die größten Uranreserven der Welt und produziert jährlich große Mengen an Uran für den Export. Kasachstan hat in den letzten Jahren seine Uranproduktion erheblich gesteigert und ist heute einer der wichtigsten Lieferanten auf dem globalen Markt.
Russland hat ebenfalls bedeutende Uranvorkommen, konzentriert sich jedoch stärker auf die Anreicherung und den Export von Uran. Die russische Uranproduktion wird von der staatlichen Rosatom Corporation dominiert, die nicht nur in Russland, sondern auch international eine führende Rolle im Nuklearsektor spielt. Rosatom exportiert angereichertes Uran in zahlreiche Länder weltweit und hat damit eine strategisch wichtige Position auf dem globalen Energiemarkt.
China hat seine Uranexporte im Jahr 2023 drastisch erhöht, insbesondere in die USA. Es wurden 175 Tonnen angereichertes Uran im Wert von 285 Mio. Euro in die USA ausgeführt. Dies zeigt Chinas wachsende Bedeutung auf dem globalen Uranmarkt und die Diversifizierung seiner Exportmärkte. Auch kleinere Exporteure wie Schweden und Kasachstan melden steigende Exportmengen, was auf eine zunehmende Nachfrage nach angereichertem Uran weltweit hinweist.
Ausbau der Kernenergie in Russland
Dasstaatliche Rosatom-Konglomerat ist das Herzstück der russischen Nuklearstrategie und ein entscheidender Akteur in der globalen Kernenergieindustrie. Innerhalb Russlands verfolgt Rosatom ehrgeizige Pläne, um die Kernenergiekapazität des Landes erheblich zu steigern. Rosatom plant den Bau von Kernkraftwerken in sieben weiteren Regionen Russlands bis zum Jahr 2035. Diese neuen Anlagen sollen die Kapazität der russischen Kernenergieerzeugung um etwa 50% erhöhen. Der Bau dieser Kraftwerke ist Teil eines längerfristigen Plans, der darauf abzielt, bis in die 2040er Jahre 25% der gesamten Stromerzeugung des Landes aus Kernenergie zu beziehen. Derzeit erzeugt Russland etwa 20% seines Stroms aus Kernkraftwerken.
Ein besonderes Augenmerk liegt dabei auf dem Ersatz älterer Kernkraftwerke, die in den 2030er Jahren aus dem Betrieb genommen werden sollen. Rosatom plant, die neuen Kraftwerke mit modernerer Technologie auszustatten, die nicht nur effizienter, sondern auch sicherer ist. Diese Anlagen werden zudem eine längere Betriebsdauer haben, was ihre wirtschaftliche Rentabilität erhöht. In diesem Kontext spielt die Entwicklung von Reaktoren mit kleinerer Leistung, sogenannten Small Modular Reactors (SMRs), eine zentrale Rolle. Diese Reaktoren sind flexibler und können näher an den Verbrauchszentren errichtet werden, was die Effizienz der Stromversorgung weiter erhöht.
Dasstaatliche Rosatom-Konglomerat ist das Herzstück der russischen Nuklearstrategie und ein entscheidender Akteur in der globalen Kernenergieindustrie. Innerhalb Russlands verfolgt Rosatom ehrgeizige Pläne, um die Kernenergiekapazität des Landes erheblich zu steigern. Rosatom plant den Bau von Kernkraftwerken in sieben weiteren Regionen Russlands bis zum Jahr 2035. Diese neuen Anlagen sollen die Kapazität der russischen Kernenergieerzeugung um etwa 50% erhöhen. Der Bau dieser Kraftwerke ist Teil eines längerfristigen Plans, der darauf abzielt, bis in die 2040er Jahre 25% der gesamten Stromerzeugung des Landes aus Kernenergie zu beziehen. Derzeit erzeugt Russland etwa 20% seines Stroms aus Kernkraftwerken.
Ein besonderes Augenmerk liegt dabei auf dem Ersatz älterer Kernkraftwerke, die in den 2030er Jahren aus dem Betrieb genommen werden sollen. Rosatom plant, die neuen Kraftwerke mit modernerer Technologie auszustatten, die nicht nur effizienter, sondern auch sicherer ist. Diese Anlagen werden zudem eine längere Betriebsdauer haben, was ihre wirtschaftliche Rentabilität erhöht. In diesem Kontext spielt die Entwicklung von Reaktoren mit kleinerer Leistung, sogenannten Small Modular Reactors (SMRs), eine zentrale Rolle. Diese Reaktoren sind flexibler und können näher an den Verbrauchszentren errichtet werden, was die Effizienz der Stromversorgung weiter erhöht.
Expansion und Diplomatie durch Kernenergie
Rosatom hat sich einen festen Platz auf dem globalen Nuklearmarkt erarbeitet und ist an einer Vielzahl von Projekten weltweit beteiligt. Diese Projekte sind strategisch wichtig für Russland, da sie nicht nur wirtschaftlichen Nutzen bringen, sondern auch als Instrumente der Außenpolitik dienen, um geopolitische Beziehungen zu festigen und den Einfluss Russlands global auszuweiten.
Eines der bedeutendsten internationalen Projekte von Rosatom ist der Bau des ersten Kernkraftwerks in Bangladesch. Mit einem geschätzten Kostenaufwand von etwa 11 Mrd. Euro ist dies eines der größten Infrastrukturprojekte in der Geschichte Bangladeschs. Das Kernkraftwerk, das eine Kapazität von 2400 Megawatt haben wird, soll etwa 10% des gesamten Strombedarfs des Landes decken und wird voraussichtlich im Jahr 2024 in Betrieb genommen.
Rosatom ist darüber hinaus in zahlreichen anderen Ländern aktiv, insbesondere in Regionen, die als Teil des sogenannten globalen Südens betrachtet werden. Dazu gehören Länder in Afrika, Asien und Lateinamerika, die keine eigenen Kernkraftkapazitäten haben und daher auf ausländische Expertise angewiesen sind. Russland bietet diesen Ländern umfassende Lösungen an, die den gesamten Lebenszyklus eines Kernkraftwerks abdecken – von der Planung über den Bau und Betrieb bis hin zur Entsorgung radioaktiver Abfälle.
In der Türkei baut Rosatom das erste Kernkraftwerk des Landes in Akkuyu, das eine Kapazität von 4800 Megawatt haben wird. Dieses Projekt folgt dem sogenannten Build-Own-Operate-Modell (BOO), bei dem Rosatom das Kraftwerk baut, betreibt und während seiner gesamten Lebensdauer kontrolliert. Die Türkei kauft lediglich den erzeugten Strom, was eine enge wirtschaftliche und politische Bindung an Russland zur Folge haben könnte. Ähnliche Projekte werden in Ägypten, Indien und Iran umgesetzt, wo Rosatom an der Entwicklung neuer Reaktoren beteiligt ist.
Auch in Afrika sieht Rosatom großes Potenzial. Der Kontinent wird als neuer Wachstumsmarkt für die Nukleartechnologie angesehen, und Rosatom plant, hier eine führende Rolle einzunehmen. Insgesamt verfolgt Rosatom eine zweigleisige Strategie: National setzt das Unternehmen auf den Ausbau und die Modernisierung der russischen Kernenergieinfrastruktur, während es international durch den Export von Technologie und Know-how sowie durch strategische Partnerschaften seine globale Präsenz ausbaut.
Quellen: Welt, Kernenergie.ch, Tagesschau,FT, CNN (beide EN) Kommersant 1, 2, Rosatom, Vedomosti 1, 2, 3, 4, Tass 1, 2, RBC, Izvestia, RTVI (alle RU)
Rosatom hat sich einen festen Platz auf dem globalen Nuklearmarkt erarbeitet und ist an einer Vielzahl von Projekten weltweit beteiligt. Diese Projekte sind strategisch wichtig für Russland, da sie nicht nur wirtschaftlichen Nutzen bringen, sondern auch als Instrumente der Außenpolitik dienen, um geopolitische Beziehungen zu festigen und den Einfluss Russlands global auszuweiten.
Eines der bedeutendsten internationalen Projekte von Rosatom ist der Bau des ersten Kernkraftwerks in Bangladesch. Mit einem geschätzten Kostenaufwand von etwa 11 Mrd. Euro ist dies eines der größten Infrastrukturprojekte in der Geschichte Bangladeschs. Das Kernkraftwerk, das eine Kapazität von 2400 Megawatt haben wird, soll etwa 10% des gesamten Strombedarfs des Landes decken und wird voraussichtlich im Jahr 2024 in Betrieb genommen.
Rosatom ist darüber hinaus in zahlreichen anderen Ländern aktiv, insbesondere in Regionen, die als Teil des sogenannten globalen Südens betrachtet werden. Dazu gehören Länder in Afrika, Asien und Lateinamerika, die keine eigenen Kernkraftkapazitäten haben und daher auf ausländische Expertise angewiesen sind. Russland bietet diesen Ländern umfassende Lösungen an, die den gesamten Lebenszyklus eines Kernkraftwerks abdecken – von der Planung über den Bau und Betrieb bis hin zur Entsorgung radioaktiver Abfälle.
In der Türkei baut Rosatom das erste Kernkraftwerk des Landes in Akkuyu, das eine Kapazität von 4800 Megawatt haben wird. Dieses Projekt folgt dem sogenannten Build-Own-Operate-Modell (BOO), bei dem Rosatom das Kraftwerk baut, betreibt und während seiner gesamten Lebensdauer kontrolliert. Die Türkei kauft lediglich den erzeugten Strom, was eine enge wirtschaftliche und politische Bindung an Russland zur Folge haben könnte. Ähnliche Projekte werden in Ägypten, Indien und Iran umgesetzt, wo Rosatom an der Entwicklung neuer Reaktoren beteiligt ist.
Auch in Afrika sieht Rosatom großes Potenzial. Der Kontinent wird als neuer Wachstumsmarkt für die Nukleartechnologie angesehen, und Rosatom plant, hier eine führende Rolle einzunehmen. Insgesamt verfolgt Rosatom eine zweigleisige Strategie: National setzt das Unternehmen auf den Ausbau und die Modernisierung der russischen Kernenergieinfrastruktur, während es international durch den Export von Technologie und Know-how sowie durch strategische Partnerschaften seine globale Präsenz ausbaut.
Quellen: Welt, Kernenergie.ch, Tagesschau,FT, CNN (beide EN) Kommersant 1, 2, Rosatom, Vedomosti 1, 2, 3, 4, Tass 1, 2, RBC, Izvestia, RTVI (alle RU)