In den vergangenen fünf Jahren hat der russische E-Commerce-Markt ein hohes Wachstum erzielt. Laut einer aktuellen Studie „Entwicklung des E-Commerce in Russland“ von Yakov and Partners, dem früheren McKinsey, stieg das Volumen des Marktes in diesem Zeitraum um das 7,5-fache – von 1,7 Bio. Rubel auf 12,6 Bio. Rubel, nach aktuellem Umrechnungskurs rund 130 Mrd. Euro. Der E-Commerce-Markt wuchs im vergangenen Jahr um 38%, ein geringeres Wachstum gegenüber dem Vorjahr, als das Wachstum noch über 40% betrug. Der Anteil des Online-Handels am gesamten Einzelhandelsumsatz erhöhte sich in den Jahren 2019 bis 2024 von 5% auf 23%.
Wachstumstreiber Online-Marktplätze
„Käufer suchen nicht mehr ‚im Internet‘ nach Produkten, sondern gehen direkt zu den Anwendungen, die bereits auf ihren Telefonen installiert sind“, erklärt Alexej Fjodorow, Vorsitzender des Rates für elektronischen Handel der russischen Industrie- und Handelskammer (TPP) den Erfolg von Online-Marktplätzen. Universelle Marktplätze, das heißt Marktplätze, die Produkte aus unterschiedlichsten Kategorien anbieten, gelten als der entscheidende Faktor für die rasante Expansion des russischen E-Commerce-Marktes. Zwischen 2019 und 2024 stieg ihr Gesamtumsatz um das 20-fache, ihr Marktanteil wuchs dabei von ursprünglich 23% auf 64%. Laut den Branchenanalysten von Infoline-Analytics lag der Anteil der Universellen Marktplätze 2024 bereits bei 66% des gesamten Online-Handelsvolumens, ein plus von 6,6% gegenüber dem Vorjahr. Die zehn größten Anbieter kontrollierten dabei zusammen mehr als 81% des Marktes.
Zu den führenden Marktplätzen zählen Wildberries, Ozon, Megamarkt und Yandex Market. Branchenführer Wildberries galt bis 2024 als Vorzeigeunternehmen und „russisches Amazon“. Gegründet von Tatjana Kim, der seit Jahren reichsten Russin, stieg das Unternehmen seit 2004 zur dominanten Kraft im russischen Onlinehandel auf und erreichte 2024 fast 4 Mrd. Bestellungen. Mitte 2024 kam es zu einer überraschenden Fusion mit dem wesentlich kleineren Werbeunternehmen Russ Outdoor. Wildberries erhielt 65% an der gemeinsamen Firma RWB, Russ bekam die übrigen 35%. Offiziell dient die Fusion dem Ziel, global mit Amazon und Alibaba zu konkurrieren und ein eigenes internationales Bezahlsystem einzuführen. Begleitet wurde dieser Schritt von einem öffentlich ausgetragenen Scheidungskrieg zwischen Kim und ihrem damaligen Ehemann Wladislaw Bakaltschuk, der die Fusion als feindliche Übernahme bezeichnete. Der Konflikt eskalierte sogar zu einer bewaffneten Konfrontation in der Firmenzentrale. Lesen Sie dazu die Fokusanalyser der Deutsch-Russischen Auslandshandelskammer „Das Drama um Wildberries“.
„Käufer suchen nicht mehr ‚im Internet‘ nach Produkten, sondern gehen direkt zu den Anwendungen, die bereits auf ihren Telefonen installiert sind“, erklärt Alexej Fjodorow, Vorsitzender des Rates für elektronischen Handel der russischen Industrie- und Handelskammer (TPP) den Erfolg von Online-Marktplätzen. Universelle Marktplätze, das heißt Marktplätze, die Produkte aus unterschiedlichsten Kategorien anbieten, gelten als der entscheidende Faktor für die rasante Expansion des russischen E-Commerce-Marktes. Zwischen 2019 und 2024 stieg ihr Gesamtumsatz um das 20-fache, ihr Marktanteil wuchs dabei von ursprünglich 23% auf 64%. Laut den Branchenanalysten von Infoline-Analytics lag der Anteil der Universellen Marktplätze 2024 bereits bei 66% des gesamten Online-Handelsvolumens, ein plus von 6,6% gegenüber dem Vorjahr. Die zehn größten Anbieter kontrollierten dabei zusammen mehr als 81% des Marktes.
Zu den führenden Marktplätzen zählen Wildberries, Ozon, Megamarkt und Yandex Market. Branchenführer Wildberries galt bis 2024 als Vorzeigeunternehmen und „russisches Amazon“. Gegründet von Tatjana Kim, der seit Jahren reichsten Russin, stieg das Unternehmen seit 2004 zur dominanten Kraft im russischen Onlinehandel auf und erreichte 2024 fast 4 Mrd. Bestellungen. Mitte 2024 kam es zu einer überraschenden Fusion mit dem wesentlich kleineren Werbeunternehmen Russ Outdoor. Wildberries erhielt 65% an der gemeinsamen Firma RWB, Russ bekam die übrigen 35%. Offiziell dient die Fusion dem Ziel, global mit Amazon und Alibaba zu konkurrieren und ein eigenes internationales Bezahlsystem einzuführen. Begleitet wurde dieser Schritt von einem öffentlich ausgetragenen Scheidungskrieg zwischen Kim und ihrem damaligen Ehemann Wladislaw Bakaltschuk, der die Fusion als feindliche Übernahme bezeichnete. Der Konflikt eskalierte sogar zu einer bewaffneten Konfrontation in der Firmenzentrale. Lesen Sie dazu die Fokusanalyser der Deutsch-Russischen Auslandshandelskammer „Das Drama um Wildberries“.

Laut Analysten der russischen T-Bank hätten die Online-Marktplätze noch stärker wachsen können, hätte es keine infrastrukturellen Engpässe, wie begrenzte Lagerkapazitäten, gegeben. Wildberries war davon besonders betroffen. Verkäufer berichteten von Schwierigkeiten bei Warenlieferungen sowie von erhöhten Logistikgebühren. Auch Ozon und Yandex Market hatten zeitweise mit Engpässen zu kämpfen.
Die COVID-19-Pandemie hat den Boom im russischen E-Commerce stark beschleunigt. In den Jahren 2019–2020 stieg der Online-Handel um 60,6%, während der traditionelle Einzelhandel gleichzeitig um 3,2% schrumpfte. Ohne die pandemiebedingten Effekte hätte der russische E-Commerce-Markt bis zum Jahr 2024 nach einer trendbasierten Wachstumsprognose von Yakov und Partners ein Volumen von etwa 5,7 Bio. Rubel, 61 Mrd. Euro, erreicht. Mit 12,6 Bio. Rubel, rund 130 Mrd. Euro, ist der E-Commerce Markt aktuell mehr als doppelt so groß als vor der Pandemie erwartet.
Ein weiterer Treiber des E-Commerce-Wachstums entstand 2022 aufgrund struktureller Veränderungen im Einzelhandel, insbesondere durch den Rückzug westlicher Marken, so die Branchenanalysten. Diese Marken wurden schrittweise durch neue Anbieter ersetzt, darunter zahlreiche russische Nischenanbieter, die durch Onlinepräsenz überzeugten. Gleichzeitig schrumpfte der Einzelhandel merklich: Viele Läden wurden geschlossen oder mussten ihr Produktsortiment reduzieren, wodurch Preisunsicherheiten entstanden.
Die COVID-19-Pandemie hat den Boom im russischen E-Commerce stark beschleunigt. In den Jahren 2019–2020 stieg der Online-Handel um 60,6%, während der traditionelle Einzelhandel gleichzeitig um 3,2% schrumpfte. Ohne die pandemiebedingten Effekte hätte der russische E-Commerce-Markt bis zum Jahr 2024 nach einer trendbasierten Wachstumsprognose von Yakov und Partners ein Volumen von etwa 5,7 Bio. Rubel, 61 Mrd. Euro, erreicht. Mit 12,6 Bio. Rubel, rund 130 Mrd. Euro, ist der E-Commerce Markt aktuell mehr als doppelt so groß als vor der Pandemie erwartet.
Ein weiterer Treiber des E-Commerce-Wachstums entstand 2022 aufgrund struktureller Veränderungen im Einzelhandel, insbesondere durch den Rückzug westlicher Marken, so die Branchenanalysten. Diese Marken wurden schrittweise durch neue Anbieter ersetzt, darunter zahlreiche russische Nischenanbieter, die durch Onlinepräsenz überzeugten. Gleichzeitig schrumpfte der Einzelhandel merklich: Viele Läden wurden geschlossen oder mussten ihr Produktsortiment reduzieren, wodurch Preisunsicherheiten entstanden.
Regionale Expansion: Kleinstädte als Wachstumstreiber
Das Wachstum des russischen Online-Handels erfolgt insbesondere in den kleineren Städten und abgelegenen Regionen des Riesenreichs. Manche Regionen verzeichneten jährliche Wachstumsraten zwischen 50% und 80%. In Metropolen wie Moskau oder St. Petersburg ist eine gewisse Marktsättigung bereits zu beobachten, während Städte mit bis zu 50.000 Einwohnern zunehmend in den Fokus der Expansion geraten. Im vergangenen Jahr entfielen auf Moskau 17,3% des Online-Umsatzes. Ein Jahr zuvor lag der Anteil der Hauptstadt noch bei 18,4%, im Krisenjahr 2022 sogar bei 20,4%. Auch das Moskauer Gebiet verzeichnete einen relativen Rückgang von 9,2% auf 8,5% am Gesamtumsatz. St. Petersburg hatte den gleichen Anteil am Gesamthandel wie 2023: 6,2%.
Der Rückgang des Anteils der Metropolregionen bedeutet keinen Rückgang der absoluten Auftragszahlen in Moskau oder St. Petersburg, die Regionen wachsen lediglich schneller. Besonders hohe Online-Handelsanteile wurden in abgelegenen Regionen registriert: Im Autonomen Kreis Tschukotka lag der Anteil bei 38%, in Magadan bei 25%. Insgesamt entfallen derzeit 76% aller Online-Bestellungen auf mittlere und kleine Städte. „Der regionale Markt hat im Grunde gerade erst begonnen, sich zu entwickeln, und er verfügt über ein sehr hohes Potenzial, sodass die Wachstumsraten des russischen E-Commerce auch in Zukunft über dem Weltmarkt bleiben werden“, erklärt Artjom Sokolow, Präsident des Unternehmensverbands Internet-Handel (AKIT).
Michail Burmistrow, Chef der Branchenanalysten von Infoline Analytika, betont, dass es in kleineren Städten und in abgelegenen Regionen kaum stationäre Geschäfte für Non-Food-Produkte gibt. Mit der Eröffnung neuer Abholpunkte von Wildberries und Ozon hätten Verbraucher erstmals Zugang zu einer breiten Produktpalette, ohne dafür in größere Städte fahren zu müssen. Laut Burmistrow eröffnet dies dem Online-Handel erhebliches Potenzial. Der Anteil alltäglicher Einkäufe verlagert sich weiter vom stationären Handel ins Internet, wobei insbesondere die beiden größten russischen Online-Marktplätze, Wildberries und Ozon, ihre Marktanteile ausbauen werden. Diese Plattformen profitieren von ihrer bereits etablierten Infrastruktur und dem steigenden Bedürfnis der Konsumenten nach bequemen und ortsunabhängigen Einkaufsmöglichkeiten. Die Expansion in diese Regionen wird durch den Aufbau neuer Abholpunkte und Lagerzentren gefördert.
Das Wachstum des russischen Online-Handels erfolgt insbesondere in den kleineren Städten und abgelegenen Regionen des Riesenreichs. Manche Regionen verzeichneten jährliche Wachstumsraten zwischen 50% und 80%. In Metropolen wie Moskau oder St. Petersburg ist eine gewisse Marktsättigung bereits zu beobachten, während Städte mit bis zu 50.000 Einwohnern zunehmend in den Fokus der Expansion geraten. Im vergangenen Jahr entfielen auf Moskau 17,3% des Online-Umsatzes. Ein Jahr zuvor lag der Anteil der Hauptstadt noch bei 18,4%, im Krisenjahr 2022 sogar bei 20,4%. Auch das Moskauer Gebiet verzeichnete einen relativen Rückgang von 9,2% auf 8,5% am Gesamtumsatz. St. Petersburg hatte den gleichen Anteil am Gesamthandel wie 2023: 6,2%.
Der Rückgang des Anteils der Metropolregionen bedeutet keinen Rückgang der absoluten Auftragszahlen in Moskau oder St. Petersburg, die Regionen wachsen lediglich schneller. Besonders hohe Online-Handelsanteile wurden in abgelegenen Regionen registriert: Im Autonomen Kreis Tschukotka lag der Anteil bei 38%, in Magadan bei 25%. Insgesamt entfallen derzeit 76% aller Online-Bestellungen auf mittlere und kleine Städte. „Der regionale Markt hat im Grunde gerade erst begonnen, sich zu entwickeln, und er verfügt über ein sehr hohes Potenzial, sodass die Wachstumsraten des russischen E-Commerce auch in Zukunft über dem Weltmarkt bleiben werden“, erklärt Artjom Sokolow, Präsident des Unternehmensverbands Internet-Handel (AKIT).
Michail Burmistrow, Chef der Branchenanalysten von Infoline Analytika, betont, dass es in kleineren Städten und in abgelegenen Regionen kaum stationäre Geschäfte für Non-Food-Produkte gibt. Mit der Eröffnung neuer Abholpunkte von Wildberries und Ozon hätten Verbraucher erstmals Zugang zu einer breiten Produktpalette, ohne dafür in größere Städte fahren zu müssen. Laut Burmistrow eröffnet dies dem Online-Handel erhebliches Potenzial. Der Anteil alltäglicher Einkäufe verlagert sich weiter vom stationären Handel ins Internet, wobei insbesondere die beiden größten russischen Online-Marktplätze, Wildberries und Ozon, ihre Marktanteile ausbauen werden. Diese Plattformen profitieren von ihrer bereits etablierten Infrastruktur und dem steigenden Bedürfnis der Konsumenten nach bequemen und ortsunabhängigen Einkaufsmöglichkeiten. Die Expansion in diese Regionen wird durch den Aufbau neuer Abholpunkte und Lagerzentren gefördert.

Lebensmittel statt Elektronik, Angst vor Fälschungen
Im vergangenen Jahr lagen Lebensmittel und Fertiggerichte mit 16,9% erstmals an erster Stelle des Online-Umsatzes. Auf Platz zwei folgten Haushaltswaren und Möbel (14,8%). Die bisher dominierenden Kategorien Elektronik und Haushaltsgeräte sowie Kleidung und Schuhe belegten jeweils 14,3%. Auffällig ist der Anstieg der durchschnittlichen Rechnung im Schmucksegment (+68% auf 7.680 Rubel, umgerechnet ca. 80 Euro). Dagegen sank die durchschnittliche Rechnung in der Kategorie Lebensmittel um 27% auf 781 Rubel (8,50 Euro).
Fast jeder zweite Russe sorgt sich laut einer aktuellen Umfrage des Marktforschungsunternehmens Prognosis um gefälschte Waren auf Online-Marktplätzen. Mehr als 55% der Verbraucher berichten, dass Produkte häufig nicht mit der angegebenen Beschreibung übereinstimmen. Zudem beklagt etwa ein Drittel der Käufer eine unzureichende Qualität der gelieferten Waren. Lediglich 4% aller Befragten zeigten sich vollständig zufrieden mit den Leistungen der Online-Marktplätze.
Rund 60% der Russen gaben an, bereits ungewollt gefälschte Produkte erworben zu haben. Die Mehrzahl der Befragten sieht die Hauptverantwortung hierfür bei den Verkäufern selbst, während ein Teil auch die Marktplätze als mitverantwortlich betrachtet. Das Marktforschungsunternehmen Prognosis identifiziert insbesondere Kosmetika und Parfüms als die am häufigsten betroffenen Produktkategorien. Sie stellen nahezu die Hälfte aller unautorisierten Artikel dar. Weitere häufig genannte gefälschte Waren umfassen Kleidung, Schuhe und Elektronikartikel. Deutlich seltener treten Fälschungen in Kategorien wie Lebensmittel, Vitamine, Nahrungsergänzungsmittel und Ersatzteile auf.
Das Bewusstsein, das ein Produkt gefälscht ist, führt jedoch nicht zwangsläufig dazu, dass russische Konsumenten auf den Kauf verzichten. Lediglich etwas mehr als die Hälfte der Befragten würde grundsätzlich auf den Erwerb solcher Artikel verzichten. Der niedrige Preis der nicht lizenzierten Produkte überzeugt viele Käufer. Dies betrifft vor allem Kleidung, Elektronik und Schuhe. Kosmetika bilden hierbei eine Ausnahme: Nur rund 5% der Verbraucher wären bereit, wissentlich gefälschte Kosmetika zu erwerben.
Verkäufer gefälschter Produkte müssen mit ernsthaften rechtlichen Konsequenzen rechnen. Laut Wassilij Chochlow, leitender Anwalt bei der Moskauer Kanzlei Kosenkow und Suworow, drohen je nach Schwere des Vergehens Geldstrafen oder sogar strafrechtliche Verfolgung. So kann ein Verwaltungsverstoß für juristische Personen eine Geldstrafe von bis zu 200.000 Rubel (ca. 2200 Euro) oder alternativ das Fünffache des Preises der gefälschten Ware bedeuten. Ebenso sieht das Gesetz auch die Beschlagnahmung der betreffenden Produkte vor. Trotz der rechtlichen Risiken bleibt der Handel mit gefälschten Waren auf Marktplätzen in Russland ein weitverbreitetes Problem.
Im vergangenen Jahr lagen Lebensmittel und Fertiggerichte mit 16,9% erstmals an erster Stelle des Online-Umsatzes. Auf Platz zwei folgten Haushaltswaren und Möbel (14,8%). Die bisher dominierenden Kategorien Elektronik und Haushaltsgeräte sowie Kleidung und Schuhe belegten jeweils 14,3%. Auffällig ist der Anstieg der durchschnittlichen Rechnung im Schmucksegment (+68% auf 7.680 Rubel, umgerechnet ca. 80 Euro). Dagegen sank die durchschnittliche Rechnung in der Kategorie Lebensmittel um 27% auf 781 Rubel (8,50 Euro).
Fast jeder zweite Russe sorgt sich laut einer aktuellen Umfrage des Marktforschungsunternehmens Prognosis um gefälschte Waren auf Online-Marktplätzen. Mehr als 55% der Verbraucher berichten, dass Produkte häufig nicht mit der angegebenen Beschreibung übereinstimmen. Zudem beklagt etwa ein Drittel der Käufer eine unzureichende Qualität der gelieferten Waren. Lediglich 4% aller Befragten zeigten sich vollständig zufrieden mit den Leistungen der Online-Marktplätze.
Rund 60% der Russen gaben an, bereits ungewollt gefälschte Produkte erworben zu haben. Die Mehrzahl der Befragten sieht die Hauptverantwortung hierfür bei den Verkäufern selbst, während ein Teil auch die Marktplätze als mitverantwortlich betrachtet. Das Marktforschungsunternehmen Prognosis identifiziert insbesondere Kosmetika und Parfüms als die am häufigsten betroffenen Produktkategorien. Sie stellen nahezu die Hälfte aller unautorisierten Artikel dar. Weitere häufig genannte gefälschte Waren umfassen Kleidung, Schuhe und Elektronikartikel. Deutlich seltener treten Fälschungen in Kategorien wie Lebensmittel, Vitamine, Nahrungsergänzungsmittel und Ersatzteile auf.
Das Bewusstsein, das ein Produkt gefälscht ist, führt jedoch nicht zwangsläufig dazu, dass russische Konsumenten auf den Kauf verzichten. Lediglich etwas mehr als die Hälfte der Befragten würde grundsätzlich auf den Erwerb solcher Artikel verzichten. Der niedrige Preis der nicht lizenzierten Produkte überzeugt viele Käufer. Dies betrifft vor allem Kleidung, Elektronik und Schuhe. Kosmetika bilden hierbei eine Ausnahme: Nur rund 5% der Verbraucher wären bereit, wissentlich gefälschte Kosmetika zu erwerben.
Verkäufer gefälschter Produkte müssen mit ernsthaften rechtlichen Konsequenzen rechnen. Laut Wassilij Chochlow, leitender Anwalt bei der Moskauer Kanzlei Kosenkow und Suworow, drohen je nach Schwere des Vergehens Geldstrafen oder sogar strafrechtliche Verfolgung. So kann ein Verwaltungsverstoß für juristische Personen eine Geldstrafe von bis zu 200.000 Rubel (ca. 2200 Euro) oder alternativ das Fünffache des Preises der gefälschten Ware bedeuten. Ebenso sieht das Gesetz auch die Beschlagnahmung der betreffenden Produkte vor. Trotz der rechtlichen Risiken bleibt der Handel mit gefälschten Waren auf Marktplätzen in Russland ein weitverbreitetes Problem.
Prognosen bis 2030: Russland vor Deutschland
Prognosen zufolge wird der russische E-Commerce-Markt weiter wachsen, wenn auch langsamer als bisher. Laut Yakov and Partners wird das Marktvolumen bis 2030 im Basisszenario um das 2,6-fache auf 32,3 Bio. Rubel (340 Mrd. Euro) steigen. Alternativ könnte der Markt im optimistischen Szenario sogar 35,2 Bio. Rubel (380 Mrd. Euro) erreichen.
Für das laufende Jahr erwartet Yakov and Partners ein Marktvolumen von 16 Bio. Rubel (170 Mrd. Euro) und einen Anteil des E-Commerce von 26% am Einzelhandelsumsatz. Das Wachstum des E-Commerce-Marktes verlangsamt sich: Für das Jahr 2025 werden 27% prognostiziert, nachdem das Wachstum zuvor bereits von 46% (2022) auf 43% (2023) und weiter auf 38% (2024) zurückgegangen war. Im Jahr 2026 soll der Markt ein Volumen von 19,5 Bio. Rubel (210 Mrd. Euro) haben, was einem Wachstum von etwa 21,9% gegenüber 2025 entspricht.
Prognosen zufolge wird der russische E-Commerce-Markt weiter wachsen, wenn auch langsamer als bisher. Laut Yakov and Partners wird das Marktvolumen bis 2030 im Basisszenario um das 2,6-fache auf 32,3 Bio. Rubel (340 Mrd. Euro) steigen. Alternativ könnte der Markt im optimistischen Szenario sogar 35,2 Bio. Rubel (380 Mrd. Euro) erreichen.
Für das laufende Jahr erwartet Yakov and Partners ein Marktvolumen von 16 Bio. Rubel (170 Mrd. Euro) und einen Anteil des E-Commerce von 26% am Einzelhandelsumsatz. Das Wachstum des E-Commerce-Marktes verlangsamt sich: Für das Jahr 2025 werden 27% prognostiziert, nachdem das Wachstum zuvor bereits von 46% (2022) auf 43% (2023) und weiter auf 38% (2024) zurückgegangen war. Im Jahr 2026 soll der Markt ein Volumen von 19,5 Bio. Rubel (210 Mrd. Euro) haben, was einem Wachstum von etwa 21,9% gegenüber 2025 entspricht.

Artjom Sokolow, Präsident des russischen Unternehmensverbands Internet-Handel, prognostiziert weiterhin ein robustes Wachstum. Er verweist auf internationale Vorbilder wie China, wo der Online-Anteil bereits 50% beträgt, sowie auf Großbritannien (30%) und Südkorea (50%), um das weitere Wachstumspotenzial des russischen Marktes zu betonen.
Bis Ende 2025 sinkt die durchschnittliche Rechnung im russischen Online-Handel laut Prognosen der Branchenanalysten IBC Real Estate auf 1300 Rubel, ein Rückgang um 8,4% gegenüber dem Vorjahr. Dies wird durch den Trend zu preiswerteren Produkten und der zunehmenden Verfügbarkeit des Online-Handels in abgelegenen Gebieten, in denen das Einkommen geringer ist als in den Millionenstädten, verursacht. Steigende Provisionen der Plattformen, die voraussichtlich um 10% bis 20% steigen werden, erhöhen den Kostendruck für Verkäufer. Ein weiterer erheblicher Kostenfaktor bleiben Warenrücksendungen. Marktplätze versuchen, diese durch Strafzahlungen einzudämmen.
Der Mangel an Lagerflächen ist eine zentrale Herausforderung. Die Leerstandsquote im Segment der Lagerimmobilien lag 2024 bei einem historischen Tiefstand von 0,8%. Verkäufer berichten zudem von steigenden Kosten.
Der russische E-Commerce-Markt ist deutlich größer als der deutsche. Onlinehandel in Deutschland wuchs 2024 leicht um 3% auf 85 Mrd. Euro, mit einer Prognose für 2025 von etwa 91 Mrd. Euro. Der E-Commerce-Anteil am gesamten Einzelhandel in Deutschland lag 2023 zwischen 13% und 17%, wobei der stationäre Handel mit rund 85% weiterhin dominiert. Große Anbieter, insbesondere die Amerikaner von Amazon, dominieren den deutschen Online-Handel.
Bis Ende 2025 sinkt die durchschnittliche Rechnung im russischen Online-Handel laut Prognosen der Branchenanalysten IBC Real Estate auf 1300 Rubel, ein Rückgang um 8,4% gegenüber dem Vorjahr. Dies wird durch den Trend zu preiswerteren Produkten und der zunehmenden Verfügbarkeit des Online-Handels in abgelegenen Gebieten, in denen das Einkommen geringer ist als in den Millionenstädten, verursacht. Steigende Provisionen der Plattformen, die voraussichtlich um 10% bis 20% steigen werden, erhöhen den Kostendruck für Verkäufer. Ein weiterer erheblicher Kostenfaktor bleiben Warenrücksendungen. Marktplätze versuchen, diese durch Strafzahlungen einzudämmen.
Der Mangel an Lagerflächen ist eine zentrale Herausforderung. Die Leerstandsquote im Segment der Lagerimmobilien lag 2024 bei einem historischen Tiefstand von 0,8%. Verkäufer berichten zudem von steigenden Kosten.
Der russische E-Commerce-Markt ist deutlich größer als der deutsche. Onlinehandel in Deutschland wuchs 2024 leicht um 3% auf 85 Mrd. Euro, mit einer Prognose für 2025 von etwa 91 Mrd. Euro. Der E-Commerce-Anteil am gesamten Einzelhandel in Deutschland lag 2023 zwischen 13% und 17%, wobei der stationäre Handel mit rund 85% weiterhin dominiert. Große Anbieter, insbesondere die Amerikaner von Amazon, dominieren den deutschen Online-Handel.