Die Zahl großflächiger Einkaufszentren in Russland hat sich im vergangenen Jahrzehnt nahezu verdoppelt. Während 2014 landesweit etwa 1000 bis 1200 Center mit jeweils über 5.000 Quadratmeter Fläche existierten, lag deren Zahl Anfang 2025 bei mehr als 2000. Am stärksten wuchs die Zahl der Zentren bis 2019. Seitdem verlangsamt sich die Expansion. Besonders nach 2020 wurden zahlreiche Projekte verschoben oder gestrichen.
Die Gesamtfläche aller russischen Shopping-Center hat sich in zehn Jahren von rund 19 Mio. m² auf etwa 33 Mio. m² erhöht. Insbesondere Regionalzentren profitierten davon: Rund 19 Mio. m² dieser Fläche befinden sich außerhalb der Metropolen. Im laufenden Jahr rechnen Marktbeobachter auch hier mit einer Verlangsamung. In den Regionen sind lediglich 13 neue Konsumtempel mit zusammen 254.000 m² Fläche geplant.
Die Gesamtfläche aller russischen Shopping-Center hat sich in zehn Jahren von rund 19 Mio. m² auf etwa 33 Mio. m² erhöht. Insbesondere Regionalzentren profitierten davon: Rund 19 Mio. m² dieser Fläche befinden sich außerhalb der Metropolen. Im laufenden Jahr rechnen Marktbeobachter auch hier mit einer Verlangsamung. In den Regionen sind lediglich 13 neue Konsumtempel mit zusammen 254.000 m² Fläche geplant.
Größtes Einkaufszentrum Europas in Moskau
In Moskau hingegen kommt es durch Nachholeffekte zu einem kurzfristigen Boom: Rund 30 neue Einkaufszentren sollen 2025 in der Hauptstadt eröffnet werden, zumeist kleinere sogenannte Distrikt-Malls in Stadtteillagen. Insgesamt entstehen in der Hauptstadt fast 400.000 m² neue Mall-Fläche, der höchste Jahreszuwachs seit 2017. Die größte Neueröffnung 2025 ist die Botanica Mall mit 28.500 m², die im neuen Verkehrsknotenpunkt „Botanischer Garten“ entsteht und als lokal integriertes Versorgungszentrum konzipiert ist.
Das größte Einkaufszentrum Europas steht nach wie vor in Russland: Das 2014 eröffnete Aviapark Moskau mit rund 230.000 m² vermietbarer Fläche. Weitere Megaprojekte wie das von IKEA erbaute MEGA Belaya Dacha (225.000 m²) oder Golden Babylon Rostokino (170.000 m²) unterstreichen den Fokus des russischen Marktes der 2000er Jahre auf großflächige Multi-Funktionsanlagen mit Hunderten Shops und umfassender Freizeitnutzung.
Das größte Einkaufszentrum Europas steht nach wie vor in Russland: Das 2014 eröffnete Aviapark Moskau mit rund 230.000 m² vermietbarer Fläche. Weitere Megaprojekte wie das von IKEA erbaute MEGA Belaya Dacha (225.000 m²) oder Golden Babylon Rostokino (170.000 m²) unterstreichen den Fokus des russischen Marktes der 2000er Jahre auf großflächige Multi-Funktionsanlagen mit Hunderten Shops und umfassender Freizeitnutzung.
Kosten steigen, Besucher stagnieren
Trotz der weiter steigenden Flächenzahlen gerät der Betrieb vieler Malls zunehmend unter wirtschaftlichen Druck. Die Pandemie führte 2020 zu massiven Umsatzeinbrüchen, und die darauffolgenden Jahre brachten keine vollständige Erholung. Die internationalen Sanktionen und der Rückzug westlicher Ketten ab 2022 verschärften die Lage zusätzlich. Zwar konnten viele Flächen durch russische oder Nicht-westliche Anbieter nachbesetzt werden, doch die Kundenfrequenz blieb verhalten.
Landesweit wurde 2024 ein Rückgang der Besucherzahlen um 2% verzeichnet: in Moskau lag das Plus bei 2%, die Regionen verloren 3%. Trotz nominaler Umsatzsteigerungen von 12% bis 15% im Jahr 2024 wurde der Großteil des Zuwachses durch eine Inflation von rund 10% aufgezehrt. Gleichzeitig explodierten die Betriebskosten: Sie stiegen um bis zu 30%, was die Gewinnmargen erheblich schmälerte. Die Leerstandsquote sank dennoch auf etwa 5% landesweit und 6,4% in Moskau, doch Analysten sehen die Entwicklung kritisch. Der russische Verband der Shopping-Center-Betreiber geht davon aus, dass etwa 10% aller Center in den kommenden Jahren schließen, umgebaut oder abgerissen werden. Rund ein Viertel der Anlagen gilt als wirtschaftlich gefährdet, vor allem ältere Objekte.
Als Reaktion auf die strukturellen Probleme setzen Betreiber zunehmend auf neue Nutzungsformen. Freizeitangebote wie Kinos, Fitnessbereiche, Foodcourts und sogar Zirkusattraktionen gewinnen an Gewicht. Reiner Konsum allein reicht als Geschäftsmodell nicht mehr aus.
Landesweit wurde 2024 ein Rückgang der Besucherzahlen um 2% verzeichnet: in Moskau lag das Plus bei 2%, die Regionen verloren 3%. Trotz nominaler Umsatzsteigerungen von 12% bis 15% im Jahr 2024 wurde der Großteil des Zuwachses durch eine Inflation von rund 10% aufgezehrt. Gleichzeitig explodierten die Betriebskosten: Sie stiegen um bis zu 30%, was die Gewinnmargen erheblich schmälerte. Die Leerstandsquote sank dennoch auf etwa 5% landesweit und 6,4% in Moskau, doch Analysten sehen die Entwicklung kritisch. Der russische Verband der Shopping-Center-Betreiber geht davon aus, dass etwa 10% aller Center in den kommenden Jahren schließen, umgebaut oder abgerissen werden. Rund ein Viertel der Anlagen gilt als wirtschaftlich gefährdet, vor allem ältere Objekte.
Als Reaktion auf die strukturellen Probleme setzen Betreiber zunehmend auf neue Nutzungsformen. Freizeitangebote wie Kinos, Fitnessbereiche, Foodcourts und sogar Zirkusattraktionen gewinnen an Gewicht. Reiner Konsum allein reicht als Geschäftsmodell nicht mehr aus.
Fläche pro Kopf: Russland im internationalen Vergleich
In Russland liegt der Wert der Einkaufzentrumsfläche pro Kopf bei rund 0,23 m². Damit hat sich das Verhältnis gegenüber 2014, als der Wert bei etwa 0,11 m² lag, nahezu verdoppelt. Deutschland liegt mit ca. 0,20 m² pro Kopf nur knapp darunter, zeigt aber seit Jahren keine Wachstumsdynamik mehr. In China beträgt die Shopping-Center-Fläche pro Person etwa 0,26 m², in den USA hingegen rund 2,2 m², 10-mal mehr als der europäische Durchschnitt.
Die Zahl der Shopping-Center stagniert in Deutschland schon seit mehreren Jahren bei ca. 500. Von 2015 bis Anfang 2025 kamen nur 48 neue Center hinzu – im Schnitt weniger als fünf pro Jahr. 2024 gab es keinerlei Neueröffnungen. Dafür wurden elf bestehende Anlagen modernisiert, an weiteren 38 Standorten liefen Umbauten. Der Fokus liegt auf Bestandspflege, nicht auf Expansion. Ein Ausnahmeprojekt ist das im April eröffnete Westfield Hamburg-Überseequartier. Der Komplex wurde 2024 teilweise eröffnet und umfasst rund 80.000 m² Einzelhandelsfläche. Es ist das größte neue Mall-Projekt Deutschlands seit einem Jahrzehnt. Der größte deutsche Einkauftempel namens Westfield Centro steht in Oberhausen und wurde 1996 eröffnet. / Forbes, Shopandmall, RBC, RG (alle RU), EHI, Yahoo (EN)
Die Zahl der Shopping-Center stagniert in Deutschland schon seit mehreren Jahren bei ca. 500. Von 2015 bis Anfang 2025 kamen nur 48 neue Center hinzu – im Schnitt weniger als fünf pro Jahr. 2024 gab es keinerlei Neueröffnungen. Dafür wurden elf bestehende Anlagen modernisiert, an weiteren 38 Standorten liefen Umbauten. Der Fokus liegt auf Bestandspflege, nicht auf Expansion. Ein Ausnahmeprojekt ist das im April eröffnete Westfield Hamburg-Überseequartier. Der Komplex wurde 2024 teilweise eröffnet und umfasst rund 80.000 m² Einzelhandelsfläche. Es ist das größte neue Mall-Projekt Deutschlands seit einem Jahrzehnt. Der größte deutsche Einkauftempel namens Westfield Centro steht in Oberhausen und wurde 1996 eröffnet. / Forbes, Shopandmall, RBC, RG (alle RU), EHI, Yahoo (EN)