Der russische Fitnessmarkt protzt seit Jahren mit starken Umsatzzahlen. Je nach Geld- und Sportbeutel wählen die Russen Fitnessstudios aus und bleiben dabei gerne flexibel. In unwägbaren Zeiten geht der Trend zum Monatsabo.
Die russische Fitnessbranche setzte im vergangenen Jahr 262,8 Mrd. Rubel um, 2,9 Mrd. Euro. Das entspricht einem Anstieg von 23% gegenüber dem Vorjahr und ist die höchste Wachstumsrate in den vergangenen sieben Jahren, wie Zahlen des russischen Fitness-Profi-Verbands FPA belegen. Schon 2023 verzeichnete die Branche mit 213,6 Mrd. Rubel Umsatz, umgerechnet 2,4 Mrd. Euro, einen Zuwachs von 18%. Der Trend setzt sich trotz insgesamt abschwächender Wirtschaftskonjunktur auch in diesem Jahr fort. Nach Angaben des Branchenanalysten Fitness.Data legte der russische Markt im 1. Quartal um 25,5% (79,7 Mrd. Rubel, 890 Mio. Euro) gegenüber dem Vorjahreszeitraum zu.
Seit Mai 2024 ist auch die Zahl der Fitnessbetreiber um 12% auf 6700 geklettert. Die Analytiker von Fitness.Data veranschlagen die Gesamtzahl der Fitnessbetriebe in Russland auf derzeit 14.300, wovon 75% auf fünf russische Regionen entfallen: Moskau liegt im Mai 2025 mit 1096 Fitnessbetreibern vorne, der Anstieg in der Hauptstadt beträgt 12,3% im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Mit großem Abstand folgt das Moskauer Gebiet mit 592 Fitnessbetreibern (+16,1). Auf Platz drei steht Sankt-Petersburg (334, +14%), gefolgt von der Schwarzmeerregion Krasnodar (259, +14,6%) und dem Ural-Gebiet Swerdlowsk mit der Millionenmetropole Jekaterinburg (221, +19,5%).
Der Zuwachs ist auf kleinere und kostengünstigere Fitnessstätten zurückzuführen, für einige Kunden gleich um die Ecke. Kleinflächige Fitnessstudios ab 120 Quadratmeter fänden in den Wohnhäusern leichter Platz und rentierten sich für die Betreiber schneller, sagt Sergej Malkow, Leiter für Franchising bei der russischen Fitnessclub-Kette Xfit.
Die russische Fitnessbranche setzte im vergangenen Jahr 262,8 Mrd. Rubel um, 2,9 Mrd. Euro. Das entspricht einem Anstieg von 23% gegenüber dem Vorjahr und ist die höchste Wachstumsrate in den vergangenen sieben Jahren, wie Zahlen des russischen Fitness-Profi-Verbands FPA belegen. Schon 2023 verzeichnete die Branche mit 213,6 Mrd. Rubel Umsatz, umgerechnet 2,4 Mrd. Euro, einen Zuwachs von 18%. Der Trend setzt sich trotz insgesamt abschwächender Wirtschaftskonjunktur auch in diesem Jahr fort. Nach Angaben des Branchenanalysten Fitness.Data legte der russische Markt im 1. Quartal um 25,5% (79,7 Mrd. Rubel, 890 Mio. Euro) gegenüber dem Vorjahreszeitraum zu.
Seit Mai 2024 ist auch die Zahl der Fitnessbetreiber um 12% auf 6700 geklettert. Die Analytiker von Fitness.Data veranschlagen die Gesamtzahl der Fitnessbetriebe in Russland auf derzeit 14.300, wovon 75% auf fünf russische Regionen entfallen: Moskau liegt im Mai 2025 mit 1096 Fitnessbetreibern vorne, der Anstieg in der Hauptstadt beträgt 12,3% im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Mit großem Abstand folgt das Moskauer Gebiet mit 592 Fitnessbetreibern (+16,1). Auf Platz drei steht Sankt-Petersburg (334, +14%), gefolgt von der Schwarzmeerregion Krasnodar (259, +14,6%) und dem Ural-Gebiet Swerdlowsk mit der Millionenmetropole Jekaterinburg (221, +19,5%).
Der Zuwachs ist auf kleinere und kostengünstigere Fitnessstätten zurückzuführen, für einige Kunden gleich um die Ecke. Kleinflächige Fitnessstudios ab 120 Quadratmeter fänden in den Wohnhäusern leichter Platz und rentierten sich für die Betreiber schneller, sagt Sergej Malkow, Leiter für Franchising bei der russischen Fitnessclub-Kette Xfit.
Fitness wird teurer
Der Erfolg der Branche wird von der Inflation überschattet. Im vergangenen Jahr seien die Kommunalausgaben (Heizung, Strom usw.) der Fitnessstätten im Schnitt um 20% gestiegen, erklärt Elena Silina, Leiterin der Nationalen Fitness-Gemeinschaft (NFS). Gestiegen seien auch Ausgaben für Verbrauchsmaterial (+32%) und Sportgeräte (+50%). Um die Mehrkosten teilweise zu decken, hätten Fitnessclub-Betreiber ihre Preise schrittweise auf 18,5% angehoben, so die Branchenexpertin.
Bei Mitgliedschaftsbeiträgen und Abos sagen Analysten für 2025 einen Preisanstieg von 15-20% voraus. Individuelle Trainer könnten künftig 17% mehr für ihre Dienste verlangen. Bei den Umsatzzahlen bleibt die Tendenz ebenso steigend. Die Zahl neu eröffneter Fitnessclubs könnte jedoch künftig zurückgehen. Viele umgesetzte Projekte fielen von der Planung her in die Zeit vor der Verschärfung der russischen Geldpolitik mit extrem hohen Kreditzinsen. Deshalb dürften Inverstoren bei neuen Projekten zurückhaltender werden, prognostiziert Dmitrij Ijeschko, zuständig für Unternehmensentwicklung bei Spirit.Fitness. Wegen steigender Gehalts- und Betriebskosten werden die Margen allmählich geringer. FitnessData schätz die Rentabilität der Fitnessbranche auf durchschnittlich 14% – ein Rückgang von einem Prozentpunkt zum Vorjahr. Das Premiumsegment steht mit 12% besser da als das Massensegment (7%).
Bei Mitgliedschaftsbeiträgen und Abos sagen Analysten für 2025 einen Preisanstieg von 15-20% voraus. Individuelle Trainer könnten künftig 17% mehr für ihre Dienste verlangen. Bei den Umsatzzahlen bleibt die Tendenz ebenso steigend. Die Zahl neu eröffneter Fitnessclubs könnte jedoch künftig zurückgehen. Viele umgesetzte Projekte fielen von der Planung her in die Zeit vor der Verschärfung der russischen Geldpolitik mit extrem hohen Kreditzinsen. Deshalb dürften Inverstoren bei neuen Projekten zurückhaltender werden, prognostiziert Dmitrij Ijeschko, zuständig für Unternehmensentwicklung bei Spirit.Fitness. Wegen steigender Gehalts- und Betriebskosten werden die Margen allmählich geringer. FitnessData schätz die Rentabilität der Fitnessbranche auf durchschnittlich 14% – ein Rückgang von einem Prozentpunkt zum Vorjahr. Das Premiumsegment steht mit 12% besser da als das Massensegment (7%).
Monatsabos im Trend
Zunehmend beliebter werden Monatsabos. Politische und wirtschaftliche Krisen hätten das Konsumverhalten der Fitnessclub-Kunden insofern verändert, dass sie sich nicht mehr an eine Jahresmitgliedschaft binden möchten und sparsamer seien. 2024 betrug der Anteil der Monatsabos am Fitnessmarkt 9% gegenüber 4% im Vorjahr. Die durchschnittlichen Ausgaben für ein Monatsabo lagen bei rund 2000-2500 Rubel, 22-28 Euro, ein Jahresabo im günstigen Preissegment kostete hingegen 30.000-35.000 Rubel, 333-389 Euro.
Das beliebte Abo-Modell wirkt sich auch positiv auf den Absatz von Mitgliedskarten in den Fitnessstudios aus. Dieser sei um 12% gestiegen, wobei 70% der Kunden ein Monatsabonnement hätten, bestätigt Igor Saitzew, CEO der Fitnessclub-Kette TMPL FITNESS. Nach Angaben des russischen Fintech- und Zahlungsdienstleisters Yoomoney stiegen die Fitnessstudio-Ausgaben im mittleren Preissegment zwischen 5000 und 10.000 Rubel im Monat am schnellsten, umgerechnet 55 und 111 Euro. Im Premiumsegment kostete eine Jahresmitgliedschaft im Schnitt ab 180.000 Rubel, 2000 Euro.
Die Digitalisierung hat längst auch in die Fitnessbranche Einzug gehalten. In einer Befragung von Branchenvertretern hat FitnessData die wichtigsten aktuellen und kommenden Trends ermittelt. 43% der Befragten gaben mobile Trainingsapps an. 20% nannten Abnehm-Apps und 13% Ernährungsanwendungen. Weitere 20% der Befragten beobachten eine steigende Nachfrage nach Anwendungen mit Fitnessprogrammen für ältere Menschen. Nach wie vor sind auch persönliche Fitnesstrainer gefragt.
Das beliebte Abo-Modell wirkt sich auch positiv auf den Absatz von Mitgliedskarten in den Fitnessstudios aus. Dieser sei um 12% gestiegen, wobei 70% der Kunden ein Monatsabonnement hätten, bestätigt Igor Saitzew, CEO der Fitnessclub-Kette TMPL FITNESS. Nach Angaben des russischen Fintech- und Zahlungsdienstleisters Yoomoney stiegen die Fitnessstudio-Ausgaben im mittleren Preissegment zwischen 5000 und 10.000 Rubel im Monat am schnellsten, umgerechnet 55 und 111 Euro. Im Premiumsegment kostete eine Jahresmitgliedschaft im Schnitt ab 180.000 Rubel, 2000 Euro.
Die Digitalisierung hat längst auch in die Fitnessbranche Einzug gehalten. In einer Befragung von Branchenvertretern hat FitnessData die wichtigsten aktuellen und kommenden Trends ermittelt. 43% der Befragten gaben mobile Trainingsapps an. 20% nannten Abnehm-Apps und 13% Ernährungsanwendungen. Weitere 20% der Befragten beobachten eine steigende Nachfrage nach Anwendungen mit Fitnessprogrammen für ältere Menschen. Nach wie vor sind auch persönliche Fitnesstrainer gefragt.
Sportvergleich Russland-Deutschland
Die Russen achten zunehmend auf ihre Gesundheit und integrieren Sport in den Alltag. Nach Angaben des russischen Sportministeriums halten sich 80,5 Mio. Menschen in Russland regelmäßig fit, das entspricht 60% der Bevölkerung. Einige Experten zweifeln jedoch an dieser beeindruckenden Statistik. Das Berechnungsverfahren des Sportministeriums weise Fehler bei der Berücksichtigung der Häufigkeit und Dauer von Sport auf und lasse auch Doppelungen zu, kritisiert Galina Isotowa, stellvertretende Vorsitzende des russischen Rechnungshofs, der den Finanzbericht des Sportministeriums unter die Lupe genommen hat. In ihrer Statistik geht die Sportbehörde von 90 bis 125 Minuten gezielter sportlicher Aktivität pro Woche und mindestens acht Mal Training im Monat aus. Dass 80,5 Mio. Bürger in Russland diese Kriterien tatsächlich erfüllen, sei fraglich.
Das russische Sportministerium gibt ehrgeizige Ziele vor: Bis 2030 soll der Anteil der Sporttreibenden in Russland von den jetzigen 60% auf 70% steigen, also 100 Mio. Menschen betreffen. In den Sportvereinen sind demnach 42,4 Mio. Menschen aktiv. Die meisten begeistern sich für Fußball (3,45 Mio.), Schwimmen (2,97 Mio.) oder spielen Volleyball (2,53 Mio.). In vielen russischen Hinterhöfen gibt es Sportanlagen, an denen Bürger Klimmzüge und andere Übungen machen können. Offiziellen Angaben zufolge gab es im vergangenen Jahr russlandweit 370.587 Sportanlagen – 8684 mehr als im Vorjahr.
Die Deutschen brauchen sich in Sachen Sport nicht zu verstecken: Dortzulande sind mindestens 28,8 Mio. Menschen in Vereinen aktiv, wie aus Angaben des Deutschen Olympischen Sportbunds hervorgeht. Im Jahr 2023 zählte Deutschland 86.000 Sportvereine.
Quellen: Kommersant, Forbes, Vedomosti, FPA, FitnessData (alle RU), DOSB
Das russische Sportministerium gibt ehrgeizige Ziele vor: Bis 2030 soll der Anteil der Sporttreibenden in Russland von den jetzigen 60% auf 70% steigen, also 100 Mio. Menschen betreffen. In den Sportvereinen sind demnach 42,4 Mio. Menschen aktiv. Die meisten begeistern sich für Fußball (3,45 Mio.), Schwimmen (2,97 Mio.) oder spielen Volleyball (2,53 Mio.). In vielen russischen Hinterhöfen gibt es Sportanlagen, an denen Bürger Klimmzüge und andere Übungen machen können. Offiziellen Angaben zufolge gab es im vergangenen Jahr russlandweit 370.587 Sportanlagen – 8684 mehr als im Vorjahr.
Die Deutschen brauchen sich in Sachen Sport nicht zu verstecken: Dortzulande sind mindestens 28,8 Mio. Menschen in Vereinen aktiv, wie aus Angaben des Deutschen Olympischen Sportbunds hervorgeht. Im Jahr 2023 zählte Deutschland 86.000 Sportvereine.
Quellen: Kommersant, Forbes, Vedomosti, FPA, FitnessData (alle RU), DOSB